Im Gebiet Nördlich Lägern wird das geologische Tiefenlager entstehen, wie BFE-Sprecherin Marianne Zünd sagte. Die Brennelment-Verpackungsanlage werde beim Zentralen Zwischenlager in Würenlingen AG gebaut, sagte sie weiter.
Die betroffene Bevölkerung wurde am Samstag von den Behörden direkt informiert. Zuerst hatten die Tamedia-Medien über den Standortentscheid berichtet. Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) will am Montag in Bern über den Entscheid informieren.
Drei potenzielle Standorte diskutiert
Seit fast 50 Jahren wurde in der Schweiz nach einem geeigneten Standort für die Lagerung radioaktiver Abfälle gesucht. Dafür gab es zuletzt drei potenzielle Standortgebiete: Neben Nördlich Lägern waren dies Standorte in der Region Zürcher Weinland sowie in der Region Jura Ost im Aargau. Nördlich Lägern war vorübergehend aus dem Rennen gefallen, wurde aber dann wieder als möglicher Standort ins Auge gefasst.
In dem Lager sollen schwach-, mittel- und hochradioaktive atomare Abfälle für Zehntausende bis Hunderttausende von Jahren tief im Boden versenkt werden, bis sie zur Unschädlichkeit zerfallen.
Jahrelanges Genehmigungsverfahren
Nach dem Standortentscheid wird die Nagra voraussichtlich gegen Ende 2024 ihr Gesuch bei den Bundesbehörden einreichen. Erst 2029 dürfte der Bundesrat den definitiven Standortentscheid fällen. Danach muss das Bundesparlament das Lager genehmigen. Es ist absehbar, dass es danach auch noch eine Volksabstimmung geben wird.
Baustart ist für das Jahr 2045 vorgesehen. Gemäss Planung der Nagra könnten erste Abfälle dann um das Jahr 2050 eingelagert werden. Danach folgt eine "Beobachtungsphase", die 50 Jahre lang dauern soll. Im Jahr 2115 soll das Lager dann verschlossen werden.