Der Preisüberwacher Stefan Meierhans hat Vorschläge zum Senken der Strompreise gemacht. So könnte der Bundesrat die Netznutzungstarife anpassen und auf die Abgaben an die Gemeinwesen einwirken. Diese beiden Massnahmen könnten den Strompreis bis zu 10 Prozent senken.
Er habe dem Bundesrat empfohlen, die Kosten für die Netznutzung anzupassen, wodurch etwa 350 Millionen Franken eingespart werden könnten, sagte Meierhans in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche».
«Heute sind die Kosten für die Nutzung des Stromnetzes in der Schweiz enorm hoch, weil die Stromnetzbetreiber ihr Kapital fürstlich verzinsen dürfen», erklärte Stefan Meierhans bereits Ende August gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Bundesrat könnte laut dem Preisüberwacher die Rahmenbedingungen so ändern, dass diese Netztarife sinken müssten.
Er empfehle zudem den politischen Behörden, auf Konzessionsgebühren zu verzichten, sagte Meierhans im Interview. Zusammen könnten diese beiden Massnahmen den Endpreis von Strom um bis zu 10 Prozent senken, ist er überzeugt.
Der Strompreis der Grundversorgung setzt sich aus den Kosten für Netz (rund 50 Prozent), Energie (30 Prozent) und Abgaben (20 Prozent) zusammen.
Politik in der Verantwortung
Der Preisüberwacher sieht auch noch andere Möglichkeiten, die Preise zu senken. Laut Meierhans wäre denkbar, dass die Kantone oder Gemeinden, die häufig Eigentümer der Elektrizitätsunternehmen sind, einen Teil der Dividenden zurückzahlen. Man müsse über diese Option nachdenken, aber letztendlich entscheide die Politik.
Die Politik habe auch zu entscheiden, ob die grossen Preisunterschiede zwischen einzelnen Gemeinden tragbar seien, erklärte Meierhans in dem Interview. Die aktuelle Situation erfordere eine gründliche Analyse des Schweizer Strommarktes.
Der Anstieg der Preise in der Schweiz sei in der aktuellen Situation drastisch, konstatierte Meierhans. Das hänge sicherlich damit zusammen, dass der Strommarkt in der Schweiz noch nicht vollständig liberalisiert sei. Der Strompreis wird gemäss Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) 2023 um durchschnittlich 27 Prozent steigen.
(SDA/mth)
1 Kommentar
Massnahmen vorschlagen ist ja ganz nett, wenn unser Preisüberwacher endlich noch die Kompetenz erhält seine Vorschläge auch durchzusetzen, dann würde sein Job sogar Sinn machen. Bis anhin vernehme ich von Stefan Meierhans seit Jahren nur viel heisse Luft. Eigentlich ist er mit seinem Team ziemlich überflüssig und somit lediglich ein Kostenfaktor.