Die Wall-Street-Bank sieht die Wahrscheinlichkeit bei 30 prozent, dass die Volksrepublik China vor dem zweiten Quartal 2023 eine Wiederöffnung vollzieht. «Die Zentralregierung muss möglicherweise bald zwischen weiteren Lockdowns und weiteren Covid-Ausbrüchen wählen», schrieb die China-Chefvolkswirtin von Goldman, Hui Shan, am Sonntag in einer Analyse.
Die Lokalverwaltungen hätten Mühe, die Ausbreitung des Virus «schnell auszubalancieren» und gleichzeitig die jüngsten Massnahmen zu befolgen, die einen gezielteren Ansatz vorschreiben, führte sie aus.
Die immer strengeren Corona-Kontrollen senken die Mobilität der Menschen in China und dämpfen die Konjunktur. Am Wochenende ist es in Metropolen wie Schanghai und Peking zu Demonstrationen gegen die Covid-Politik der Regierung gekommen.
«Die aktuelle Situation unterstreicht die Herausforderung, vor der China steht, wenn es darum geht, Null-Covid aufrechtzuerhalten und gleichzeitig zu versuchen, weniger strenge Massnahmen umzusetzen», schrieben Ökonomen der Commerzbank in einer Mitteilung vom Montag.
Das Börsenbarometer CSI-300 für die Aktienmärkte auf dem chinesischen Festland ist angesichts der Proteste am Montag bis zu 2,8 Prozent abgesackt. Die Frage, wie man die Corona-Ausbrüche eindämmen und gleichzeitig die neuen Massnahmen umsetzen kann, «sorgt für Verwirrung», sagte Larry Hu, China-Volkswirt bei der Macquarie Group.
«Ohne klare Vorgaben von oben neigen lokale Beamte dazu, auf Nummer sicher zu gehen, indem sie an der bestehenden Null-Covid-Haltung festhalten», schrieb er in einer Analyse. Viele, die eine stärkere Lockerung erwartet hätten, seien angesichts dessen verärgert. (Bloomberg/spi)
Ein Barrel Brent notierte am Montag nur noch rund 81 Dollar. Grund für den Kursrutsch sind die Proteste in China gegen die strikten Corona-Regeln.
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