Die Bundesverwaltung zahlt durchschnittlich fast ein Drittel mehr Lohn als Unternehmen im privaten Sektor. Der Durchschnittslohn für eine Vollzeitstelle liegt bei der Bundesverwaltung bei 117.176 Franken, wie eine von der SonntagsZeitung publizierte Studie des Instituts für Wirtschaftspolitik der Universität Bern aufzeigt.

Der Unterschied liege zum Teil daran, dass beim Bund prozentual mehr Hochqualifizierte arbeiten. Doch auch bei Hochschulabsolventen besteht laut Studie eine Lohndifferenz von 13 Prozent. Fast überall ist ihr Lohn in den letzten 20 Jahren aber gesunken.

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Kanton Genf gibt viel für Löhne aus - Aargau weniger

Zudem zeigt die Studie kantonale Unterschiede auf: Die Kantone Genf und Basel-Stadt geben pro Einwohner mehr als 8500 Franken für Kantons- und Gemeindeangestellte aus. Der Aargau als sparsamster Kanton wendet dagegen weniger als die Hälfte auf.

Ein Thema ist dabei auch, dass gute Bewertungen von Angestellten beim Bund etwas kosten: Die Personalverordnung besagt, dass gute Jahresgespräche zwingend zur Lohnerhöhung führen. Es gibt vier Stufen, ungenügend, genügend, gut und sehr gut. Beurteilt eine Chefin den Untergebenen mit «gut» gemessen am Verhalten und an der Leistung, muss sie ihm 1 bis 2 Prozent mehr Lohn ausrichten. Ist er «sehr gut», sind zusätzliche 2,5 bis 3 Prozentpunkte fällig. In diese zwei Kategorien fallen 96 Prozent aller Angestellten.

Die Hälfte der Angestellten stösst bereits an Lohn-Obergrenze

Eine jährliche Gehaltserhöhung erhalten aber nur die, die noch nicht ans Lohndach ihrer Gehaltsstufe gestossen sind. Dies ist für die Hälfte der 37.000 Vollzeitstellen der Fall. Sie wird bei der Einstellung nach Funktion für immer festgelegt, von 1 bis 38 oder 4800 Franken bis 30 000 Franken pro Monat multipliziert mit 13. Mit anderen Worten: Die eine Hälfte aller Bundesangestellten klebt am Lohnstufendach, die andere erhält jährlich 1 bis 3 Prozent mehr.