Die Schweiz ist bei ihrem Sparziel für den Erdgasverbrauch derzeit auf Kurs. Das geht aus dem neuen Energie-Informationsportal des Bundes hervor, das am Mittwoch online ging. Demnach wurde seit Anfang Oktober 28 Prozent weniger importiert als im Schnitt der letzten fünf Jahre im gleichen Zeitraum.
Allein im Monat Oktober wurden rund 39 Prozent eingespart. Wegen des aussergewöhnlich warmen Wetters musste aber auch weniger geheizt werden. Insgesamt will die Schweiz in den Wintermonaten Oktober 2022 bis März 2023 kumulativ mindestens 15 Prozent weniger Gas verbrauchen als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre.
Schweiz muss rund 4000 Gigawattstunden Gas sparen
Dieses Ziel hat die Schweiz von der EU übernommen, wie der Bund auf dem am Mittwoch aufgeschalteten Portal schreibt. Dies «vor dem Hintergrund der angespannten Versorgungslage mit Gas in Europa» und «aus Solidarität mit den europäischen Nachbarn». Die Schweiz muss damit konkret insgesamt 3997 Gigawattstunden Gas sparen.
Zur Berechnung des Erreichung des Einsparziels nutzt der Bund aktuell Daten zum monatlichen Nettoimport, die durch den Verband der Schweizerischen Gasindustrie VSG validiert sind. An Daten, um den Endverbrauch genauer und aktueller messen zu können, wird noch gearbeitet.
Die Versorgungslage mit Gas beurteilt das Bundesamt für Energie (BFE) derzeit als «angespannt». Die Versorgung mit Erdgas sei «gewährleistet». In einem Ampelsystem von fünf Stufen entspricht das derzeit gelb, der Stufe zwei. Je höher die Stufe, umso drastischer wird die Lage eingeschätzt. Die gleiche Einschätzung – Stufe 2 – gilt derzeit auch für die Versorgungslage mit Strom.
(awp/mth)