Eine scharfe Grenze bei 10 Millionen bis ins Jahr 2050. So will die SVP das Wachstum der Schweizer Bevölkerung stoppen, verpackt als Nachhaltigkeitsinitiative. Das klingt nach strenger Geburtenkontrolle wie einst in China, doch die Volkspartei zielt natürlich auf die Zuwanderung.
Das Ansinnen ist zutiefst wirtschaftsfeindlich. Die Zuwanderung ist keine Bedrohung, sie ist Ausdruck des Erfolgsmodells Schweiz. Nicht erst seit Einführung der Personenfreizügigkeit mit der EU, sondern auch in früheren Boomphasen. Hohe Zuwanderungszahlen bedeuten, dass die kleine Schweiz im globalen «War for Talents», dem Kampf um die besten Fachleute, mithalten kann.
Die angefeindete Personenfreizügigkeit ist der Inbegriff einer liberalen Migrationspolitik, bei der nicht der Staat, sondern die Wirtschaft bestimmt, wie viele ausländische Fachkräfte sie braucht.
Die Leute kommen ja nicht einfach, weil es hier so schön ist und weil die Leute so offen und kontaktfreudig sind, sie kommen überwiegend wegen der Jobs, weil keine Schweizer Arbeitskräfte gefunden werden. Wenn weniger Stellen offen sind, nimmt auch die Zuwanderung wieder ab.
Die Zugewanderten nehmen uns die Jobs nicht weg, ausser sie sind besser qualifiziert, und davon profitieren Unternehmen und die Gesamtwirtschaft, weil sie produktiver wird. Sie sind komplementär zu dem, was die Schweiz bietet.
Und wenn mir ein Franzose oder eine Deutsche trotz Heimvorteil die Stelle wegschnappt, eben weil er oder sie besser dafür geeignet ist, dann muss ich mir künftig noch mehr Mühe geben, mich weiterbilden, um herauszuragen.
So werden alle besser, und der Wohlstand gemessen am Pro-Kopf-Wachstum steigt. Auch deswegen ist die Zuwanderung seit bald 75 Jahren ein Segen für die Schweiz. Sie bewahrt uns vor Trägheit und Sättigung.
Man kann das Mantra des «¡mmer mehr und immer weiter» kritisieren, aber so etwas wie «nachhaltige» Stagnation ist Wunschdenken. Die Wirtschaft ist dynamisch, sie ist ein komplexes Zusammenspiel von vielen Entscheidungen, und kein starres Gebilde.
Viele Unternehmen sind nicht nur hier wegen der attraktiven Steuern und der stabilen Rahmenbedingungen. Sondern weil sie auf einen Pool von qualifizierten Arbeitskräften zugreifen können.
Finden sie keine Leute mehr, ziehen sie weg oder verlagern Teile dorthin, wo es genug motivierte Arbeitskräfte gibt, oder sie investieren weniger, drosseln die Produktion und bauen Stellen ab. Der Wunsch nach Stagnation mündet im Niedergang.
Gewiss, eine hohe Zuwanderung hat zum Teil unangenehme Nebeneffekte, dazu gehören der erhöhte Siedlungsdruck sowie, je nach Perspektive, die steigenden Mieten und Immobilienpreise. Auch sorgt es für Unbehagen, wenn in der Stammbar auf Englisch bestellt werden muss.
Aber deswegen muss man nicht gleich mit dem Zweihänder ansetzen, sondern dort Massnahmen ergreifen, wo es Auswüchse gibt. Doch wenn man wirklich das Erfolgsmodell ausbremsen will, dann soll man ehrlich sein und zur Wachstumskritik stehen – und nicht gegen Zugewanderte Stimmung machen.
2 Kommentare
Diesen naiven Schwachainn höre ich seit den Bilateralen von D.Leuthard. Alles nur Theorie die nichts mit der Realität zu tun hat. Zuwanderung generiert Zuwanderung und die Firmen suchen nur im Ausland weil die Arbeitskräfte billiger sind. Das pro Kopf Einkommen wächst auch nicht. Im Gegenteil. Alles nur verlogener Schwachsinn. 40% der Einwohner haben Migrationshintergrund und bald sind wir in der Minderheit im eigenen Land. Früher oder später übernehmen die auch die Macht in der Politik. Wir verlieren unser Land. Es werden Kriege um Land geführt und wir verschenken es. Ich will die Bilateralen auch nicht verlieren aber offenbar ist die Personemfreizügigkeit der Haken an der Sache. Ein Dealbreaker. Deshalb müssen wir jetzt in den sauren Apfel beissen und die Grenze ziehen. Die initiative der SVP "keine 10 millionen Schweiz" zieht diese Grenze. Im schlimmsten Fall.müssen wir eben die bilateralen Opfern. Unsere Pokitiker müssen mal einen Anreiz haben sich wirklich darum zu kümmern, dass mehr Leute Auswandern als Einwandern. Dann brauchen wir vorerst auch keinen Autobahnausbau.
So einen naiven Artkel.
Rohstoff Firmen und andere kommen in die Schweiz wegen den Steuererleichterungen. Ausländische Mitarbeiter ziehen nach.....Ausverkauf der Heimat,
Etwas WENIGER wäre MEHR.