Laut den Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die Schweiz die Coronapandemie gut gemeistert. Eine «frühzeitige, starke und nachhaltige Reaktion der Gesundheits- und Wirtschaftspolitik» habe geholfen, die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen in Grenzen zu halten, heisst es in einer Mitteilung des IWF vom Montag.
Eine wichtige Rolle während der Pandemiezeit hätten auch starke Puffer gespielt, etwa in den Bereichen Steuern, Finanzsektor oder Exporte, gespielt. Als Vorteil habe sich zudem die Tatsache erwiesen, dass die Schweiz nicht so stark von Sektoren abhängt, die von der Pandemie in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein robustes Gesundheitssystem und die gezielte Eindämmung der Krankheit hätten weiter zur Bewältigung der Krise beigetragen.
Koordinierte Massnahmen für die Haushalte und die Unternehmen hätten zudem einen Kaufkraftverlust und einen Anstieg von Arbeitslosigkeit und Konkursen verhindert, heisst es im Bericht.
Solide Banken, starke Finanzen
Die Experten des IWF betonen auch, dass die Banken in der Schweiz gut kapitalisiert und liquide waren, obwohl das Kreditwachstum bescheiden war und sich auf Hypotheken konzentrierte. Die öffentlichen Finanzen seien stark, verankert durch die Schuldenbremse, Haushaltsüberschüsse auf Bundesebene und eine niedrige und rückläufige Staatsverschuldung.
Gemäss einer gleichentags publizierten Meldung des Bundes schrumpfte die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2020 mit einem Minus von drei Prozent weniger stark als in den meisten anderen europäischen Ländern. Für 2021 rechnet der IWF mit einem BIP-Wachstum in der Schweiz von 3,5 Prozent, für 2022 mit 2,8 Prozent.
Längerfristig empfehle der IWF der Schweiz unter anderem, das digitale Wachstum zielgerichtet zu unterstützen und dabei Synergien mit laufenden Investitionsprogrammen zu nutzen. Zudem hebe der die Wichtigkeit von weitergehenden Reformen zur Sicherung der Altersvorsorge hervor.
(AWP, rap)