Mit schöner Regelmässigkeit wird in der Schweiz über drohende Blackouts debattiert. Nun ist es mal wieder so weit. Ein vom Bund in Auftrag gegebener Bericht ist zum Schluss gekommen, dass der Schweiz im «Worst Case» schon bald Stromausfälle drohen. Dann nämlich, wenn die EU den Handel einschränkt, die zwei kleinen Atomkraftwerke in Beznau aussteigen und gleichzeitig auch in Frankreich nur ein Teil der AKW am Netz sind. Der Bund hat sogar die Notorganisation Ostral aufgeboten. Regionalversorger müssen nun ihren grössten Kunden erklären, wie diese im Krisenfall Strom sparen könnten.
Alles nur Panikmache, damit die Stromwirtschaft in Bern zusätzliche Subventionen locker machen kann? Hörten wir nicht zuletzt, wie lukrativ der Strommarkt derzeit sei? Dass es den Stromkonzernen wieder besser gehe? Ja, in der Schweiz wird gerne gejammert. Und wenn die von Kantonen und Gemeinden kontrollierten Stromversorger einen Weg finden, beim Bund Geld lockerzumachen, finden sich meist auch ein paar willige Politikerinnen und Politiker dafür. So funktioniert das in einem dezentralen Staat nun mal. Linke Tasche, rechte Tasche.