Die Corona-Pandemie schüttle die Welt und den Arbeitsmarkt durch, soziale und wirtschaftliche Narben seien die Folgen, so der SGB. Doch die Krise wecke auch den Mut für Neues.
Arbeiterinnen und Arbeiter dürften nicht die Kosten der Pandemie tragen. Deshalb sollen schlecht bezahlte Berufe aufgewertet und neue soziale Sicherheiten eingeführt werden, heisst es zum 1. Mai auf der SGB-Webseite. Anders als vor einem Jahr findet der Tag der Arbeit dieses Mal nicht nur im Internet statt. Schweizweit sind verschiedene Anlässe geplant, einen Livestream gibt es aber auch dieses Jahr.
Für den SGB sei der 1. Mai wegen des Coronavirus eine grosse Herausforderung, sagte SGB-Mediensprecher Urban Hodel im Vorfeld. Alle Beteiligten hätten daran gearbeitet, dass Kundgebungen corona-konform mit den notwendigen Schutzkonzepten durchgeführt werden könnten.
Vor einem Jahr hatte es wegen des Coronavirus erstmals in der Geschichte der organisierten Schweizer Arbeiterschaft und damit seit 130 Jahren zum Tag der Arbeit am 1. Mai keine Kundgebungen gegeben. Die Anlässe wurden deshalb von den Gewerkschaften und der SP ins Internet verlegt.
Über 30 Veranstaltungen geplant
Am Livestream, der ab 10 Uhr aus der Kanzlei Turnhalle in Zürich übertragen wird, werden unter anderem Bundesrätin Simonetta Sommaruga, SGB-Präsident Pierre-Yves Maillard, Unia-Präsidentin Vania Alleva, VPOD-Präsidentin und Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber (Grüne) und Luca Visentini, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes, zu Wort kommen. Seitens der Parteien werden SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer, alt SGB-Präsident und SP-Ständerat Paul Rechsteiner (SG) und andere die Parole ergreifen.
Der zentrale 1. Mai-Livestream wird auf diversen Kanälen ausgestrahlt. Übertragen werden auch Schaltungen zu den Aktionen vor Betrieben oder an «zentralen Punkten, Kundgebungen aus den Regionen und mit prominenten Gästen aus der Schweiz und international», wie es auf der SGB-Webseite hiess. Geplant sind Veranstaltungen an über 30 Orten in der Schweiz sowie Podiumsdiskussionen und Online-Veranstaltungen.
Bundesrätin Sommaruga besucht jedes Jahr anlässlich des Tags der Arbeit eine Einrichtung oder einen Betrieb. Dieses Jahr stattete die Bundesrätin Verkäuferinnen und Verkäufern in Lausanne bereits am Freitag einen Besuch ab. In den Jahren zuvor hatte sie anlässlich der Feierlichkeiten zum 1. Mai unter anderem eine Kinderkrippe und eine Baustelle besucht.