In Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, sind bei Protesten gegen die Uno-Mission Minusca vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien fünf Blauhelm-Soldaten, teilte die Minusca am Abend mit.
Sie kündigte an, ihre Mission fortzusetzen und verwahrte sich gegen eine «Verleumdungskampagne» ihrer Kritiker. Gewalt gegen Blauhelm-Soldaten könne nach internationalem Strafrecht verfolgt werden, ergänzte die Uno-Mission.
«Untätigkeit und Komplizenschaft»
Im Namen der Protestbewegung sagte der Koordinator Gervais Lakosso, die Minusca mache sich der «Untätigkeit und Komplizenschaft» schuldig. Die Gewalt greife gerade dort um sich, wo die Minusca stationiert sei, obwohl es ihr Auftrag sei, diese Gewalt einzudämmen, fügte Lakosso hinzu.
Die Zentralafrikanische Republik, eines der ärmsten Länder der Welt, kommt seit 2013 nicht zur Ruhe: Die überwiegend muslimischen Séléka-Rebellen hatten damals nach dem Sturz des christlichen Präsidenten François Bozizé die Macht übernommen.
Christen und Muslime im Streit
Das Land geriet in eine Spirale der Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen. Bei Massakern wurden tausende Menschen getötet, hunderttausende weitere wurden in die Flucht getrieben. Da es Truppen der Afrikanischen Union (AU) nicht gelang, das Land zu befrieden, entsandte die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ein eigenes Truppenkontingent.
2014 wurde die Gewalt eingedämmt, die Spannungen zwischen den Konfliktparteien blieben jedoch bestehen. Derzeit sind etwa 12'000 Uno-Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik stationiert.
(sda/chb/jfr)