Die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz ist wegen Trunkenheit am Steuer zu einer bedingten Geldstrafe und zu einer Busse von 9000 Franken verurteilt worden. Sie war im letzten Dezember in angetrunkenem Zustand auf der Heimfahrt erwischt worden.
Die 37-Jährige sei wegen «Hinderung einer Amtshandlung» und des Fahrens in angetrunkenem Zustand mit einer «qualifizierten Atemalkoholkonzentration» schuldig gesprochen worden, sagte der Sprecher der Genfer Justiz, Vincent Derouand, am Montagabend gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht des Westschweizer Radios RTS.
Zickzackkurs gefahren
Das Urteil sei per Strafbefehl erfolgt. Die Strafe von 100 Tagessätzen zu 450 Franken wurde drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt, weil die Nationalrätin nicht vorbestraft ist.
Laut dem Strafbefehl hatte der Atemlufttest bei Amaudruz einen Wert von 0,96 mg/l ergeben, Medien hatten zuvor von rund 1,92 Promille berichtet. Die Justiz wirft der SVP-Politikerin ausserdem vor, im Zickzackkurs gefahren zu sein und trotz einer Aufforderung der Polizei nicht am Strassenrand angehalten zu haben.
Parmelin angerufen
Amaudruz war Mitte Dezember nach einem Pferdesportanlass in Genf alkoholisiert in eine Polizeikontrolle geraten. Dabei rief sie unter anderem auch SVP-Bundesrat Guy Parmelin an. Amaudruz' Anwalt Christian Lüscher sagte dazu, dass sie in einem Moment starker Verunsicherung Zuspruch eines ihr sehr nahen Freundes gesucht habe.
(sda/tno/gku)