Unter Protesten von Umweltschützern hat die Türkei mit dem Bau ihres ersten Atomkraftwerks begonnen. «Ohne Kernenergie kann ein Land sich nicht fortentwickeln», sagte Energieminister Taner Yildiz nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu. Das AKW wird in Zusammenarbeit mit dem russischen Staatsbetrieb Roatom gebaut.
Yildiz war zur Grundsteinlegung nach Akkuyu in der südtürkischen Provinz Mersin gereist. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie mehrere Dutzend Atomkraftgegner während der Veranstaltung das Tor zur Baustelle blockierten. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein.
Milliarden-Kosten
Die Anlage in der Provinz Mersin ist die erste von drei geplanten Atomkraftwerken und soll Medienberichten zufolge umgerechnet mehr als 20 Milliarden Franken kosten.
Die türkische Regierung möchte mit dieser Initiative Energie-Importe reduzieren. Sie hat den russischen Staatsbetrieb Rosatom beauftragt, das AKW gemeinsam mit einer türkischen Firma zu bauen. Es soll im Jahr 2020 fertig sein und dann 1200 Megawatt Strom produzieren können. Am Dienstag vorvergangener Woche hatte ein Stromausfall weite Teile der Türkei lahmgelegt.
(sda/dbe/ise)