Bei den Steuern wird es ganz schnell ganz kompliziert. Das weiss auch Severin Schwan, studierter Ökonom und promovierter Jurist. Also greift er beim jährlichen Ausfüllen seiner Steuerformulare schon mal auf fachkundige Beratung zurück. Das tun andere Topmanager auch, doch bei Schwan und seinen Kollegen in der Roche-Geschäftsleitung ist es etwas anders: Die Kosten der individuellen Steuerberatung werden von der Firma übernommen, Lohnbestandteil. Bei Schwan betrug das Beratungshonorar letztes Jahr 28'056 Franken.
Auch bei den Steuern des von ihm geführten Pharmariesen wird es schnell komplex. Eine Beratung kostet da nicht nur ein paar zehntausend Franken. Bei Weltkonzernen wie Roche, Zurich oder Nestlé verschlingt die externe Steuerberatung locker 10 bis 30 Millionen, wie in den Geschäftsberichten nachzulesen ist. Schliesslich geht es beim Tax-Management ums Eingemachte. Nur wer die Steuergesetze in aller Welt kennt, mit den Abschreibungsmethoden, Rechnungslegungsstandards, Doppelbesteuerungsabkommen und OECD-Verrechnungsregeln vertraut ist und obendrein zäh verhandelt, kommt glimpflich über die Runden. Denn ein globaler Konzern mit Tochterfirmen ist in Dutzenden Jurisdiktionen abgabepflichtig. Und die Steuersätze werden regelmässig verändert, immerhin selten nach oben, meistens nach unten.