Hinter den Kulissen des Parlaments wird mit harten Bandagen gekämpft. Gegenstand sind Anpassungen im Kartellgesetz. Ständeräte und Gewerbevertreter operieren mit Anschwärzungen und Vorwürfen des Machtmissbrauchs einer Kartellbehörde. Es geht um Ideologie und die Frage, ob es Firmen wieder erlaubt werden soll, sich bei Preisen, Absatzgebieten, Mengen und Vertriebsverträgen einfacher untereinander abzusprechen.
Lange waren Kartelle erlaubt, sie gehörten zur Schweizer Wirtschaft. Das berühmteste war das Bierbrauerkartell. Es regelte, welche Marke in welcher Region in die Restaurants kommt. Dann, in der Wirtschaftskrise der 90er-Jahre, dämmerte es der Wirtschaft, dass Kartelle schädlich sind. Beteiligte erzielen garantierte Gewinne, Konkurrenz wird vom Markt gehalten, Innovation wird behindert und der Wohlstand gemindert.