Die Schweiz assimiliert ihre unternehmerische Gesetzgebung zunehmend an die EU-Regulierungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Dabei haben die wachsenden Anforderungen für grosse Unternehmen auch Auswirkungen auf KMU. Es ist entscheidend, Dialoginstrumente zu entwickeln, damit die Stimmen der KMU gehört und bei der Ausarbeitung öffentlicher Politiken berücksichtigt werden.

KMU sehen sich oft mit Regulierungen und Gesetzen konfrontiert, die aus der Perspektive grosser Unternehmen entworfen wurden. Diese Regelungen können als schwerfällig und nicht an die Kapazitäten und Ressourcen kleinerer Unternehmen angepasst wahrgenommen werden. Die neuen europäischen Regelwerke, wie die Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) und die Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (CSDDD), setzen anspruchsvolle Berichtspflichten und führen eine Sorgfaltspflicht der Unternehmen hinsichtlich negativer Auswirkungen ihrer Wertschöpfungskette auf die Menschenrechte und die Umwelt ein. Die in Europa und eventuell bald auch in der Schweiz geltenden Regelungen werden für KMU, die als Zulieferer grosser Unternehmen tätig sind, erhöhte Anforderungen und Erwartungen schaffen. Dies stellt eine grosse Herausforderung für die KMU und deren Marktzugang dar.

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Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat kürzlich eine Konsultation zur CSRD eingeleitet, wobei es in dem begleitenden Konsultationsdokument die Auswirkungen auf Schweizer KMU heruntergespielt hat. Diese Konsultation ist eine Gelegenheit für die KMU, ihre Stimme zu erheben und die Regelwerke so zu beeinflussen, dass sie besser auf ihre Realitäten abgestimmt sind.

Um sich in diesem komplexen regulatorischen Umfeld zurechtzufinden, ist es unerlässlich, effektive Dialoginstrumente zwischen den KMU, den grossen Unternehmen und den politischen Entscheidungsträgern zu schaffen. Zudem ist es wichtig, einen zuverlässigen Index zur Wahrnehmung und zum Fortschritt der KMU zu entwickeln, um die Auswirkungen dieser Regulierungen auf KMU effektiv zu messen und Bereiche zu identifizieren, die Verbesserungen benötigen.

In diesem Kontext ist es ermutigend, pragmatische und vielversprechende Initiativen zu sehen, die die nachhaltige Dynamik in der Schweiz unterstützen. Das Projekt des freiwilligen Rechtsrahmens der «Allianz für Nachhaltige Unternehmen» ist ein Beispiel für eine proaktive Antwort auf die aktuellen Herausforderungen. Der Rechtsrahmen bietet einen freiwilligen Orientierungsrahmen und vereinfachte Berichterstattungsstandards, die auf die Bedürfnisse der KMU abgestimmt sind. Dieser Vorschlag wird im Nationalrat am 15. August 2024 von der Rechtskommission diskutiert. Bei Annahme würde der Vorschlag den Weg für ein detaillierteres Gesetzesvorhaben ebnen, das die Einführung eines Rechtsrahmens inklusive eines Rechtsstatus zur Förderung der KMU-Nachhaltigkeit zum Ziel hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Nachhaltigkeit und der Beeinflussung der öffentlichen Politik spielen. Damit dieser Einfluss positiv und konstruktiv ist, ist es unerlässlich, dass die spezifischen Realitäten der KMU berücksichtigt werden. Die Verantwortung der Unternehmen entwickelt sich weiter, und neben den Herausforderungen bieten sich auch zahlreiche Chancen. Indem wir zusammenarbeiten und die Beiträge und Bedürfnisse jedes Akteurs anerkennen, können wir Fortschritte hin zu einer widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Zukunft erzielen.