Wenn Diplomatinnen und Diplomaten undiplomatisch werden, ist es ernst. So geschehen vergangene Woche, als Scott Miller, US-Botschafter in Bern, die Schweiz für ihre Haltung in Sachen Waffenexporte und Sanktionen in einem Interview kritisierte. Dem Bundesrat warf er mangelnden politischen Willen vor, dem Seco Selbstzufriedenheit – und Seco-Staatssekretärin Helene Budliger Artieda, dass sie die Sanktionen infrage stellt.
Miller ist mit seiner Kritik nicht allein. «Der Ami», so heisst es unisono aus Regierungskreisen der G7-Länder, habe schlicht ausgesprochen, was alle denken. Der französische Botschafter und die niederländische Botschafterin in Bern hatten sich kürzlich ähnlich geäussert. Allerdings hat Kritik aus dem Weissen Haus mehr Gewicht als aus dem Elysée-Palast.