Die «Tribune de Genève» schrieb Anfang April: «Adieu – eine über hundertjährige Verbindung geht zu Ende.» Damals votierten die Aktionäre von SGS (Société Générale de Surveillance) mit fast 90 Prozent für einen Umzug von Genf in den Kanton Zug. Dabei hatten Regierung und Handelskammer alles daran gesetzt, den Prüfkonzern in der Rhonestadt zu halten. Beim mehrwöchigen, reichlich gehässigen Gerangel bekam SGS-Chefin Géraldine Picaud (Bild) gar zu hören, sie treibe den Transfer in die Zentralschweiz nur, weil sie dort ihren Wohnsitz habe und so ihren Arbeitsweg verkürze.
Gespräche mit Involvierten zeigen aber, dass dieser Vorwurf falsch ist. Eigentlich wäre die Firma gerne in Genf geblieben, doch die harten Fakten sprachen gegen einen Verbleib; darunter exorbitante Steuern, fehlende Fachkräfte, bürokratische Behörden und ein Flughafen ohne interkontinentale Anbindung.