Die Schweiz ist ein Land der zufriedenen Menschen. Fast drei Viertel der Bevölkerung gibt an, mit dem Leben im Allgemeinen glücklich zu sein. Das sagt eine aktuelle Studie des Bundesamtes für Statistik.

Es gibt aber deutliche Unterschiede innerhalb der Bevölkerung. Frauen und Männer, beispielsweise, unterscheiden sich in Bezug auf zwei Aspekte: der Zufriedenheit mit dem Leben alleine und der Zufriedenheit mit der Aufteilung der Haushaltsarbeit.

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Grosse Unterschiede

Männer leiden etwa stärker, wenn sie nicht in einer Partnerschaft leben. Nur 47 Prozent geben an, sich damit anfreunden zu können, Single zu sein, während dieser Wert bei den Frauen bei 63 Prozent liegt.

Und auch zwischen den Nationalitäten gibt es grosse Unterschiede: Schweizer sind um 12 Prozentpunkte glücklicher als in der Schweiz wohnhafte Ausländer. 75 Prozent der Inländer sind im Allgemeinen zufrieden. Der Wert der Ausländer liegt bei 63 Prozent.

Zwei Faktoren auschlaggebend: Alter und Geld

Die Reihe liesse sich fortsetzen. Das Bundeamt für Statistik schlüsselt die Daten nach zahlreichen Merkmalen auf, darunter Bildungsstand, Erwerbsstatus, Haushaltstyp, Wohnungsstatus, Sprachregion und Einkommen. In allen Bereichen zeigt sich, dass Menschen mit höherer Bildung tendenziell zufriedener sind, dass kinderreiche Haushalte nicht zwingend glücklicher sind als kinderlose, dass Deutschschweizer zufriedener sind als Westschweizer und Tessiner, und dass Wohnungs- und Hausbesitzer glücklicher sind als jene, die zur Miete wohnen.

Daraus zu schliessen, dass Wohneigentum glücklich macht, ist aber falsch. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Treiber der Zufriedenheit sind vor allem zwei Faktoren: Geld und Alter. Jene, die eine höhere Bildung haben, verdienen mehr – und jene, die mehr Geld haben, können sich eher Wohneigentum leisten.

Je mehr Einkommen, desto zufriedener die Menschen

Sehr eindrücklich zeigt sich diese Logik bei der Aufschlüsselung der Daten nach Einkommen. Das Bundesamt für Statistik definiert fünf Einkommensklassen: Jede der fünf Klassen bündelt 20 Prozent der Bevölkerung, steht also für einen Fünftel der Schweiz. Und es zeigen sich klare Tendenzen: Je mehr Einkommen, desto zufriedener sind die Menschen.

Jene, die weniger als 34'656 Franken pro Jahr haben und damit zu den 20 Prozent der Schweizer gehören, die am wenigsten verdienen, sind um 20 Prozentpunkte unglücklicher als die reichsten zwanzig Prozent.

Die genügsamen Rentner

Dies gilt, obschon jene mit hohem Einkommen unter der Arbeitslast ächzen. Sie beklagen sich deutlich mehr darüber, keine Freizeit zu haben. Dafür schätzen sie ihre finanzielle und gesundheitliche Situation positiver ein. Nur an das Glück der Jungen reichen sie nicht heran: Am zufriedensten von allen sind die 16- und 17-Jährigen.

Dennoch haben die Gestressten mittleren Alters ihre beste Zeit noch nicht hinter sich: Mit den Jahren nähert sich die Freude am Leben wieder an die der Jugendzeit an. Nur die über 65-Jährigen sind fast so glücklich wie junge Leute. Bei ihnen steht das aber nicht im Zusammenhang mit Geld. Das Medianeinkommen der Rentner ist das tiefste aller Altergruppen in der Studie. Es hat wohl eher mit Genügsamkeit zu tun – die Älteren wissen, wie sie mit dem glücklich sind, was sie haben.