Russlands Präsident Wladimir Putin hat die vom Westen verhängten Sanktionen scharf kritisiert und zugleich für gescheitert erklärt. Sie seien kurzsichtig und eine Gefahr für die gesamte Welt, sagte Putin am Mittwoch beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok im Osten Russlands. Der Westen habe die Weltwirtschaft ausgehöhlt mit einem aggressiven Versuch, seine internationale Vorherrschaft durchzusetzen.

Dieser Versuch sei vergeblich gewesen, denn die Welt orientiere sich zunehmend in Richtung Asien, betonte Putin bei dem auf Investitionen in Russlands Fernem Osten fokussierten Forum, an dem auch ein hochrangiger Vertreter von Chinas Staatspartei teilnahm.

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Finanzielle und technologische Aggression des Westens

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben die USA, die EU, Grossbritannien und weitere Staaten gegen Russland die schärfste Strafmassnahmen verhängt. Putin sagte am Mittwoch weiter, die russische Wirtschaft trotze den Sanktionen, die er als finanzielle und technologische Aggression des Westens bezeichnete.

Zugleich räumte der Präsident aber auch ein, dass es in einigen Branchen und Regionen Schwierigkeiten gebe. So hätten Unternehmen zu kämpfen, die auf Zulieferungen aus Europa angewiesen seien, sagte Putin.

Putin will Getreideabkommen ändern

Putin warnte zudem vor wachsenden Problemen auf den weltweiten Lebensmittelmärkten, die für viele Menschen katastrophale Auswirkungen haben könnten. Russland habe alles getan, damit die Ukraine Getreide exportieren könne, betonte Putin. Doch das Getreide gehe nicht in die ärmsten Regionen der Welt, sondern in die EU. Die Entwicklungsländer würden hintergangen.

Unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei hatten sich Russland und die Ukraine im Juli darauf verständigt, dass Getreidefrachter wieder sicher aus Schwarzmeerhäfen ablegen können. Putin sagte, er wolle mit der Türkei über eine Änderung des Abkommens sprechen.

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(reuters/gku)