Die Welt danach: Zukunft Europas & der Schweiz ist ungewiss

Krieg mitten in Europa? Wer hätte sich das vor einigen Monaten noch vorstellen können. Russlands Invasion in die Ukraine markiert eine historische Zäsur. Eine Zeitenwende. Wie die Welt danach aussehen wird, ist noch unklar. Der Krieg hat die USA und Europa enger zusammengeführt, aber auch Russland und China. Diese Blockbildungen sind keine Kleinigkeit. Die Zukunft Europas und der Schweiz ist ungewiss. Umso klarer ist: Um sich den expansiven Mächten Russland und China entgegen zu stellen, braucht es in Europa Einigkeit – dies gibt es nicht ohne Dialog. Gespräche dürfen nicht abbrechen, denn nichts würde die autoritären Mächte mehr stärken als eine Entfremdung zwischen den europäischen Staaten. 

«Let Europe Arise», der Titel der berühmten Zürcher Rede von Winston Churchill, dient als Motto des diesjährigen Annual Meetings und den weiteren unterjährigen Aktivitäten des Europa Forums. Die Millennials, die vor der Jahrtausendwende geborene Generation (1980 – 1997), werden das Schicksal des Alten Kontinents in Politik und Wirtschaft bald bestimmen. Die Frage steht im Raum: «Welches Europa wollen die Millennials jetzt?»

In der Schweiz wie auch in Europa schienen Bevölkerung und Regierungen während der ersten Kriegswochen geeinter denn je zu sein. Doch die Einigkeit bröckelt bereits. Hat Europa genügend Ausdauer und Durchhaltewillen, um dem harten Kurs Russlands die Stirn zu bieten, die Sanktionen aufrecht zu halten oder weiter zu verschärfen? Und welches Europa wollen die Millennials, deren Weltbild und Werte durch die extrem beschleunigte Zeitgeschichte und durch Krisen wie die Finanzkrise, die Coronapandemie und den gegenwärtigen russischen Angriffskrieg geprägt wurden und werden?