Der Green Business Award zeichnet jedes Jahr Schweizer Lösungen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden. Von 36 nominierten Unternehmen haben die drei Folgenden die Jury rund um Jurypräsidentin Doris Leuthard am meisten überzeugt und stehen im Finale 2024.
Direkter Kaffeehandel reduziert den CO₂-Fussabdruck
Über 50 Prozent des globalen Kaffeehandels laufen über die Schweiz. Die Lieferkette bis zu den Kaffeeproduzent:innen zurückzuverfolgen, ist jedoch schwierig, da der Handel viele Zwischenstufen umfasst. Das Problem: 2/3 der Kaffee-Emissionen entstehen im Herkunftsland. Produzent:innen können sich einen nachhaltigen Anbau finanziell oft gar nicht leisten. Das erkannte CEO und Gründer Raphael Studer und gründete Algrano. Die Plattform ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Röster:innen und Kaffeeproduzent:innen. Dadurch verdienen die Produzent:innen 30 bis 40 Prozent mehr und können so in nachhaltigen Anbau investieren. Der direkte Handel verdreifacht den Anteil an Fairtrade und zertifiziertem Kaffee.
Käsealternativen mit bis zu 60 Prozent weniger CO₂-Ausstoss als Kuhmilchprodukte
Tierische Produkte gehören zu den Lebensmitteln mit dem grössten ökologischen Fussabdruck: Käse aus Kuhmilch kommt gleich nach Rindfleisch. Weil schmackhafte Alternativen fehlen, fällt der Verzicht vielen Menschen schwer. So erging es auch Alice Fauconnet und Freddy Hunziker, als sie auf vegane Ernährung umstellten. Also begannen sie, an pflanzlichen Alternativen zu tüfteln. Seit 2016 entwickelt, produziert und verkauft New Roots pflanzliche und proteinreiche Käse- und Molkereialternativen. Mit 60 Prozent weniger CO₂ und 40 Prozent weniger Wasserverbrauch im Vergleich zu Kuhmilchprodukten reduzieren sie den ökologischen Fussabdruck erheblich. New Roots setzt auf traditionelle Schweizer Herstellverfahren, um das Käsehandwerk beizubehalten und bestehende Infrastrukturen zu verwenden.
Kreislaufwirtschaft durch Transformation von Abfall in wertvolle Rohstoffe
Rund 800‘000 Tonnen Verbrennungsreste von Kehrichtverbrennungsanlagen fallen in der Schweiz jährlich an. Die Selfrag AG gewinnt mit ihrer Technologie aus der sogenannten Schlacke wertvolle Metalle und Mineralien. Aus einer Tonne Schlacke gewinnen sie mehr Kupfer als aus einer Tonne Erz aus dem grössten Kupferbergwerk der Welt. Das Unternehmen hat eine Rückgewinnungsrate von 50 Prozent, was die Höchste der Branche ist. So reduziert es CO₂-Emissionen und hilft, die Lücke zu einer vollständig realisierten Kreislaufwirtschaft zu schliessen.
Das Finale des Green Business Award findet am 14. Februar 2025 anlässlich des Impact Circle von Impact Gstaad statt. Die Finalisten präsentieren ihre Lösungen vor finanzkräftigen Investor:innen und erhalten so die Möglichkeit auf Wachstumsfinanzierungen.
Green Business Award
Der Green Business Award zeichnet seit 2019 jährlich die innovativsten Schweizer Unternehmen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden.
In der ersten Phase des Auswahlprozesses nominieren rund 20 nationale Scouts aus Wirtschaft und Umweltschutz die besten Lösungen ihrer Branche für den Award. Daraus zeichnet eine interdisziplinär zusammengesetzte Fachjury die fünf besten Lösungen mit dem Label Green Business Excellence aus. Diese fünf Firmen präsentieren sich mit einem Pitch vor der Hauptjury unter dem Vorsitz von alt Bundesrätin Doris Leuthard. Dieser Jury gehören 14 weitere bekannte Persönlichkeiten an, u.a. Reto Knutti (ETH-Professor in Klimaphysik), Michèle Rodoni (CEO die Mobiliar), Roberto Cirillo (CEO der Schweizerischen Post) und Wirtschaftsjournalistin und Unternehmerin Patrizia Laeri.
Drei dieser fünf Firmen werden zu Finalisten des Green Business Award gekürt, wovon wiederum ein Unternehmen am 14. Februar 2025 im Rahmen des Impact Circles von Impact Gstaad die begehrte Auszeichnung verliehen bekommt.
Die Schweizerische Post und die Mobiliar unterstützen den Award als Partnerinnen und gleichzeitig als Vorreiterinnen für Nachhaltigkeit in ihren Branchen.