Der Begriff «Blue Chip» kommt ursprünglich aus dem Pokerspiel, wo die Spieler anstelle von Bargeld Jetons oder Plastikchips verwendeten. Diese waren normalerweise in den drei Farben Weiss, Rot und Blau erhältlich, wobei die blauen Jetons den höchsten Wert hatten. Bald wurde der Begriff «Blue Chip» auf den Finanzsektor übertragen, als Börsenbeobachter feststellten, dass einige Aktien im Dow-Jones-Index zu überdurchschnittlich hohen Kursen gehandelt wurden. Diese Titel erhielten den Spitznamen «Blue Chips». Das Computerunternehmen IBM, über Jahrzehnte hinweg die US-Qualitätsaktie schlechthin, wird oft als «Big Blue» bezeichnet.
Heutzutage werden als «Blue Chips» ausserordentlich grosse und weltbekannte Unternehmen bezeichnet, die aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung als Börsenschwergewichte gelten. Die Marktkapitalisierung bezeichnet den Wert, zu dem ein Unternehmen an der Börse bewertet wird. Die beiden wertvollsten Unternehmen per Ende 2023 stammen aus dem US-Technologiesektor: Apple (USD 3.0 Billionen) und Microsoft (USD 2.8 Billionen). Das wertvollste europäische Unternehmen ist der dänische Pharmagigant Novo Nordisk (USD 460 Milliarden), bekannt für seine Abnehmspritze. Dieses Unternehmen ist an der Börse höher bewertet als Roche und Novartis zusammen, und die Börsenkapitalisierung übersteigt das dänische Bruttoinlandprodukt!
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Blue Chip-Aktien sollten den Hauptbestandteil eines langfristig orientierten Privatanlegers ausmachen. Warren Buffet, ein renommierter US-Investor, setzt seit Jahrzehnten auf Aktien von Grossunternehmen. Obwohl Blue Chip-Aktien nicht die höchsten Gewinnsteigerungen bieten, sind sie solide und stabil. Dank ihrer Grösse und langen Erfolgsbilanzen verzeichnen sie in der Regel geringere Kursschwankungen als der Gesamtmarkt, was Anlegern zugutekommt.
Blue-Chip-Unternehmen haben oft gut diversifizierte Geschäftsbereiche und eine globale Präsenz. Dadurch können sie Schwankungen in einem Marktsegment durch Erfolge in anderen Bereichen ausgleichen. Zum Beispiel erzielt der Schweizer Nahrungsmittelgigant Nestlé fast einen Drittel seines Umsatzes in den Schwellenländern, zusätzlich zu seinem Hauptmärkten in den USA und Europa. Diese globale Reichweite kann es Anlegern ermöglichen, auf separate Investitionen zu verzichten.
Blue Chip-Unternehmen streben nach regelmässigen höheren Dividendenausschüttungen für Ihre Aktionäre. Firmen, die über viele Jahre hinweg kontinuierlich steigende Dividenden auszahlen, werden als Dividendenaristokraten bezeichnet. Im Dow-Jones-Index gehören Unternehmen wie IBM, Coca-Cola oder McDonald’s dazu, während im SMI Roche und Nestlé vertreten sind. Diese Titel können direkt über cash.ch zum Fixpreis von CHF 29 gehandelt werden.
Die Dividendenrendite von Blue Chips liegt oft deutlich über der Verzinsung von nationalen Anleihen. Zum Beispiel beträgt sie bei den Schweizer Pharmariesen Roche und Novartis derzeit rund 4%, während 10-jährige Bundesobligationen lediglich eine Rendite von 0.8% bieten.
Regelmässige Dividendenzahlungen bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit, passives Einkommen zu generieren. Dies ist besonders für Investoren von Interesse, die von ihrem Kapital leben und einen regelmässigen Einkommensstrom suchen.
Blue Chip-Aktien bieten nicht das gleiche Wachstumspotenzial wie Startups oder Small & Mid Caps. Dennoch können über einen langen Zeitraum hervorragende Anlageergebnisse durch den Zinseszinseffekt erzielt werden. Historisch gesehen haben Aktien, gemessen an den wichtigsten Blue Chip-Indizes, eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 8% (Kursanstieg plus Dividende) erzielt. Eine Investition von CHF 100’000 heute, verzinst zu 8%, ergibt dank des Zinseszinseffekts in 30 Jahren ein Kapital von über einer Million Franken. Der Zinseszinseffekt macht dabei CHF 906’266 oder 90% des Endkapitals aus! Es ist entscheidend, dass das Geld ununterbrochen investiert bleibt, damit der Zinseszinseffekt seine volle Wirkung entfalten kann.
Blue Chip-Aktien sind eine solide Grundlage für langfristig orientierte Anleger und Anlegerinnen. Durch ihre Stabilität, langjährige Dividendenzahlungen und global diversifizierten Geschäftsbereiche bieten sie eine attraktive Möglichkeit, sowohl passives Einkommen zu generieren als auch von langfristigen Wertsteigerungen zu profitieren. Der Fokus liegt auf nachhaltigen Renditen und dem Nutzen des Zinseszinseffekts, der über die Zeit beträchtliche Kapitalzuwächse ermöglicht.
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