Durch technische Innovationen haben die geografischen Grenzen im letzten Jahrzehnt an Bedeutung verloren; die Welt ist virtuell näher zusammengerückt. Den Unternehmen eröffnen sich damit Möglichkeiten und Chancen mit grossen und kleinen Partnern an Standorten auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. Die globalisierte Weltwirtschaft mit verschärfenden Regularien und weitvernetzten globalen Lieferkette bergen aber auch ein vermehrtes Risikopotential.
Risiken im Ausland
Mit der Expansion ins Ausland sollten sich KMU’s daher zahlreiche Fragen stellen: Welche Vorgaben und Richtlinien müssen in den jeweiligen Ländern berücksichtigt werden, in denen wir tätig sind? Drohen bei einer Missachtung oder Nichteinhaltung möglicherweise hohe Strafen oder Geldbussen durch den Gesetzgeber? Verfügt unser Unternehmen über das entsprechende Risk Management, um diesen multinationalen Risiken und Herausforderungen vollumfänglich begegnen zu können? Da viele mittelständische Unternehmen noch keine umfassenden Erfahrungen im multinationalen Geschäft haben, ist die Beantwortung dieser Frage oft schwierig.
Schwachstellen in der globalen Lieferkette
Um sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren zu können, reduzieren Unternehmen verstärkt ihre Wertschöpfungstiefe, und werden dadurch anfälliger für etwaige Störungen. Gleichzeitig gestalten sich Lieferketten im Zuge der zunehmenden Globalisierung immer internationaler – und damit komplexer –, was ebenfalls zu einem erhöhten Risiko beiträgt. Denn je grösser die Anzahl der Beteiligten, Stationen und Ländern, die durchlaufen werden müssen bevor das Endprodukt letztlich seinen Bestimmungsort erreicht, desto grösser natürlich auch die Gefahr möglicher Bruchstellen.
Um die Schwachstellen entlang der Wertschöpfungskette zu identifizieren, liegt das Hauptaugenmerk vieler Unternehmen meistens jedoch lediglich auf den unmittelbaren Zulieferern. Doch auch die einzelnen Glieder der Lieferkette haben wiederum selbst Lieferketten und so steigt die Zahl der Involvierten zum Teil ins Unermessliche.
Als Unternehmen kann es daher entsprechend herausfordernd sein, bei der sich stark wandelnden Lieferantenlandschaft den Überblick zu behalten. Dennoch ist dies unverzichtbar, denn der Ausfall auch nur eines Teilnehmers entlang der Lieferkette kann die Produktionen zum Erliegen bringen. Erlauben kann sich dies heute kein Unternehmen mehr, denn die Konkurrenz und der Wettbewerb am Markt sind gross. Ein umfassendes Risk Management, das nicht nur die direkten Zulieferer, sondern ebenfalls die Sub-Lieferanten oder wiederum deren Lieferanten berücksichtigt, ist umso wichtiger.