Die Kinder spielen Fangen, die Wäsche stapelt sich, das Abendessen steht noch nicht auf dem Tisch. Wer im Homeoffice arbeitet und einen Familienhaushalt betreut, kennt die Situation nur zu gut. Die Arbeit zieht sich in die Zeit hinein, die früher als Feierabend herbeigesehnt worden ist. Arbeit, Freizeit, Familie – alles vermischt sich.
Hier kommt Boundary Management ins Spiel. Der Begriff Boundary Management bedeutet, dem persönlichen Bedürfnis entsprechend Grenzen setzen zu können zwischen Berufs- und Privatleben. Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Während der eine froh ist, im Büro zu arbeiten, um anschliessend den Feierabend zu geniessen, ist die andere froh, wenn sie um 21 Uhr in aller Ruhe ihre To-do-Liste abarbeiten kann.
Beim Boundary Management geht es darum zu erkennen, dass sich Berufs- und Privatleben vermischen und sich damit auseinanderzusetzen. Die Soziologin und Begründerin der Boundary-Management-Theorie, Christena E. Nippert-Eng, unterscheidet drei Typen:
- Der Segmentierer
- Der Integrierer
- Der Mischtyp
Während der erste Typ gerne klare Grenzen zieht und Arbeit vom Privatleben strikt trennt, stört es den Integrierer nicht, wenn sich Arbeit und Privates vermischen – er schätzt dies sogar. Der Mischtyp, die grösste Gruppe, liegt irgendwo dazwischen. Nur wer sich selbst und seine Bedürfnisse kennt und diese auch mitteilt, kann lernen, Grenzen zu definieren und zu ziehen. Zum Schluss ein paar praktische Tipps:
- Kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse, auch in Ihrem Team.
- Ändern Sie Ihre Verhaltensweisen: Spaziergänge, Sport, Achtsamkeitstraining.
- Nutzen Sie Zeit-Taktiken: planen Sie den Tag, bauen Sie Pufferzonen ein.
- Lernen Sie, Nein zu sagen.
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