Die Menge nicht biologisch abbaubaren Kunststoffs in den Ozeanen wird derzeit auf 150 Millionen Tonnen geschätzt und dieser Trend scheint sich zu verstärken. Aktuellen Schätzungen zufolge landen jährlich rund 11 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer, und wenn das so weitergeht, wird sich dieser Wert bis 2040 nahezu verdreifachen, auf 29 Millionen Tonnen pro Jahr. Das stellt eine grosse Nachhaltigkeitsherausforderung dar, die auch Investoren in ihren Anlageüberlegungen berücksichtigen sollten. 

Der Transformationsprozess hin zu einer Kreislaufwirtschaft wird sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen. Unternehmen, die nichts gegen ihren Plastikoutput tun, riskieren einen beachtlichen Anteil von Konsumenten, denen die Verwendung von Plastik ein Dorn im Auge ist, vor den Kopf zu stossen. Über die Hälfte der US-Verbraucher haben Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkung von Verpackungen geäussert, und zwischen 60 % und 70 % haben sich bereit erklärt, für nachhaltige Verpackungen mehr zu zahlen. Einer anderen Studie zufolge machen sich 91 % der Konsumenten Sorgen über den Plastikmüll, auch wenn sich das noch nicht vollständig in ihren Kaufgewohnheiten widerspiegelt.

Grosse Konsummarken, die zugesagt haben, Plastikverpackungen zu reduzieren oder durch andere Materialien zu ersetzen, folgen ebenfalls diesem Trend. Die Kaufhauskette Marks & Spencer (M&S) zum Beispiel hat dieses wichtige Ziel bereits in ihre Nachhaltigkeitsagenda aufgenommen. Nach Angaben von M&S werden derzeit über drei Viertel der Plastikverpackungen wiederverwertet. Bis 2022 sollen es 100 % sein.

Als Zwischenlösung werden Plastikprodukte momentan wiederverwendet und ihre Lebensdauer verlängert. Dabei nehmen Unternehmen wie der Unterhaltungselektronikkonzern SEB eine vielversprechende Führungsposition ein. SEB macht seine Elektrogeräte haltbarer und reduziert dadurch die Menge schwer wiederverwertbaren Plastikmülls. SEB strebt auch an, Plastikverpackungen und Styropor bis 2030 ganz zu eliminieren.

Plastikmüll ist nur eine der Herausforderungen bei der Erhaltung und Wiederherstellung von Naturkapital, aber er ist ein wichtiges Element. Die Abkehr von der weitverbreiteten Verwendung wird bei den Unternehmen die Spreu vom Weizen trennen und dadurch vielversprechende Anlagechancen bieten.

Um mehr zu erfahren, lesen Sie den vollständigen Artikel hier: Ein Aktionsplan gegen die Plastikflut | Lombard Odier Investment Managers

 

Alina Donets, Portfolio Managerin der Natural Capital Strategie