Wir arbeiten hart, legen ein paar Franken auf die hohe Kante. Und jetzt entwertet die Inflation das hart verdiente Geld auf dem Bankkonto: Mit dem Ersparten können wir uns immer weniger leisten. Als Inflationsschutz wird teilweise Gold empfohlen, aber auch die Wertentwicklung des Edelmetalls schwankt. Eine Rendite ist damit nicht garantiert. Immobilien sind viel zu teuer. Und Bitcoins? Wer in die Kryptowährung einsteigt, geht eine Wette mit ungewissem Ausgang ein. Die Kurse schwanken wie auf der Fahrt mit der Achterbahn. Somit bleiben Aktien. Selbst das kritische deutsche Verbrauchermagazin «Finanztest» (gehört zur Stiftung Warentest) hält sie wegen ihrer Renditechancen «für eines der besten Mittel gegen Inflation».
Langzeit-Analysen der Genfer Privatbank Pictet des US-Aktienmarktes zeigen, dass Aktien vor allem bei Inflationsraten von zwei bis sechs Prozent besser als alle anderen Anlageformen rentieren. Nur bei einer anhaltenden Geldentwertung mit zweistelligen Spitzenwerten – etwa 1914 bis 1919 oder 1945 bis 1948 – verzeichneten auch Aktien einen realen Wertverlust. Immerhin konnten sie den Schaden aber besser begrenzen als Zinspapiere. In den Hochinflations-Jahren im Ersten Weltkrieg legten US-Aktien im Schnitt pro Jahr 11,8% zu – die Inflationsrate stieg im Schnitt auf 13,3%. Das heisst: Selbst in Zeiten einer super Inflation konnten Anlegende mit Aktien ihr Vermögen grösstenteils erhalten. Zum Vergleich: Zinspapiere rentierten im Schnitt von 1914 bis 1919 nominal nur mit 2,1%. Das heisst: Spareende mussten sich eine schöne Stange Geld ans Bein streichen. Erst bei zweistelligen Inflationsraten waren Sachwerte wie Ackerland, Immobilien und Gold besser als Aktien.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Geld für Aktienkäufe nicht kurzfristig für ein neues Auto oder Ferien benötigen. Und entscheidend ist der Zeithorizont: Jetzt auf die Schnelle Geld machen zu wollen, ist wegen der Kursschwankungen mit Risiken verbunden. Deshalb sollten Sie besser einen längeren Horizont wählen. Wer sein Geld für zehn oder mehr Jahre investiert, hat grosse Chancen, die Inflation zu schlagen.
Viele werden sich fragen, ob es bei der noch nicht ausgestandenen Corona-Pandemie, dem Ukraine-Krieg und den Spannungen in Taiwan nun angebracht ist, in der jetzigen Inflationsphase an der Börse einzusteigen. Die Antwort der «Bär-&-Bullen-Experten» ist klar: Es gibt keinen richtigen, keinen idealen Zeitpunkt für einen Einstieg! Im Gegenteil, Sie können sogar vom Cost-Average-Effekt profitieren.
Dieser sogenannte Durchschnittspreis-Effekt kommt dann zum Zug, wenn Sie jeden Monat gleichbleibende Beträge anlegen. Das müssen keine Riesensummen sein, auch schon mit 100 Franken sind Sie dabei. Und so funktioniert’s: In Monaten, in denen die Kurse tief sind, erhalten Sie mehr Aktien/Anteile, in Monaten mit hohen Kursen entsprechend weniger. Der Durchschnittspreiseffekt gleicht somit Kursschwankungen aus. Er minimiert das Risiko, einen schlechten Einstiegszeitpunkt zu wählen. Und für das angelegte Vermögen einen zu hohen Preis zu bezahlen.
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Ganz wichtig: Vor dem Traden müssen Sie sich immer eine Strategie zurechtlegen. Und noch wichtiger: An dieser müssen Sie festhalten. Oft werden Anlegende von der vermeintlichen «Superanlage» eines Kollegen mit traumhafter Rendite verunsichert. Oder man verliert die Nerven, wenn ein eigener Titel mal stark verliert. Denken Sie daran, nicht Ihr Bauchgefühl darf das Traden bestimmen. Bewahren Sie einen kühlen Kopf, analysieren Sie sorgfältig und schalten Sie bei der Geldanlage Ihre Emotionen aus.
Klar ist, die Aufteilung der Anlageklassen, die sogenannte Asset Allocation, berücksichtigt Ihre Risikobereitschaft. Diese hängt mit Ihrer finanziellen Situation wie Lohn und Vermögen und Ihrem Alter zusammen. Kostengünstig sind ETFs – die Exchange Traded Funds bilden direkt einen Index ab und sind somit passiv verwaltet. So investieren Sie mit nur einem Produkt in verschiedene Wertpapiere. Wer etwa in Schweizer Aktien anlegt, kann in die bekannten SMI und SPI und in fünf andere Indizes einsteigen. Der SMI beinhaltet die zwanzig grössten Schweizer Titel und gewichtet die grossen drei Nestlé, Novartis und Roche mit über 50 Prozent. Der SPI hingegen umfasst fast alle kotierten Schweizer Gesellschaften. «Finanztest» rät zu einer Anlage auf den Weltaktienindex MSCI World. Wer mehr Risiken eingehen will, kann auch in ETFs in Schwellenländern investieren. Je nach Höhe des Anlagebetrages kann es sinnvoll sein, über verschiedene Indizes zu diversifizieren.
In der momentanen Inflations-Situation fahren Anlegende sicher besser, wenn er/sie auf Titel oder Indizes von Unternehmen setzt, die konjunkturresistent sind und nicht einfach eingespart oder durch Billigprodukte ersetzt werden können. Das sind vor allem Firmen aus den Bereichen Energie, Rohstoffe und Nahrung. Interessante Werte sind auch globale Marktführer. Sie haben den Vorteil, dass sie dank ihrer Marktmacht die Preissteigerungen im Einkauf und Vertrieb direkt ihren Kunden überwälzen können und deshalb auch in den kommenden Monaten im schwierigen Umfeld über dem Durchschnitt rentieren dürften. Auf www.cash.ch sind Sie rund um die Uhr über das Geschehen in der Schweiz und auf den internationalen Finanzmärkten informiert. Und mit nur einem Klick und 29 Franken können Sie direkt über cash traden.
- Investieren Sie regelmässig in Aktien und/oder Aktienfonds – so profitieren Sie vom Durchschnittspreis-Effekt.
- Kaufen Sie Papiere von globalen Marktführern und setzen Sie auf krisenresistente Branchen wie Energie, Rohstoffe und Nahrung.
- Für einmal dürfen Sie ein Langweiler sein: Halten Sie an Ihrer Strategie fest! «Hin und Her macht Taschen leer».
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