Dass sich Thales Schweiz am Standort Aarau schon seit langer Zeit um die Gesundheit der Angestellten gekümmert hat, liegt an deren speziellem Arbeitsumfeld: Das diskrete Geschäft mit Identität, Sicherheit und dem Umgang mit hochsensiblen Daten sei in der Herstellung teilweise ein lärmiges Handwerk, erzählen Sandra Lanz und David Eicher, HR Business Partner beim Geschäftsbereich Digital Identity and Security (DIS). Hier werden unter anderem die Schweizer Identitätskarten hergestellt. Auch wer eine Bankkarte benutzt, hält ziemlich sicher ein Produkt aus dem Aarauer Betrieb in Händen.
Ein Besuch in der Produktion ist Journalisten untersagt, doch kann man sich gut vorstellen, dass der Druck von amtlichen Ausweisen oder Kreditkarten kein stiller Bürojob ist. Der Zweischichtbetrieb in der Produktion bedingt Flexibilität der Mitarbeitenden. Die Anforderungen an die Präzision sind riesig, die Arbeitsabläufe stark reguliert und die Sicherheitsstandards enorm hoch. Die Arbeitsräume sind videoüberwacht. Handys sind dort verboten, man hat während der Arbeit keinen Kontakt nach aussen.
«Das wirkt sich schon auf die Mitarbeitenden aus. Aber im positiven Sinn: Unsere Mitarbeitenden sind überdurchschnittlich loyal», betont Sandra Lanz. Diese hohe Zufriedenheit zeige sich auch in den regelmässigen Umfragen bei der Belegschaft, so die HR-Frau: «Es sind hohe Anforderungen, die wir haben. Aber ich glaube, der menschliche Umgang, den die Führungskräfte pflegen, führt dazu, dass die Leute sich wohlfühlen und gerne da sind.»
Nicht nur der persönliche Umgang ist freundlich. Auch die Einrichtung der Arbeitsplätze ist auf Wohlbefinden und Gesundheit ausgerichtet. Seit 2022 ist das Unternehmen mit dem Label «Friendly Work Space» ausgezeichnet. Sandra Lanz ist zuständig für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) und hat die Zertifizierung umgesetzt. Für sie ist es ein «Erfolgsprojekt», das auch bei den Mitarbeitenden gut ankomme. «Wir haben schon einiges bewirken können und erste Resultate gesehen. Das ist wirklich ein sehr schönes Gefühl», so Lanz.
«Das war eine Weiterentwicklung bestehender Massnahmen zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden», blickt sie zurück. Für das Label der Gesundheitsförderung Schweiz mussten sie die bestehenden Massnahmen überprüfen, dokumentieren und teilweise justieren. Das wurde auch vom Management unterstützt. Die Geschäftsaktivitäten von Thales sind aufgrund der Produkte stark reguliert, das Unternehmen durchläuft regelmässige Audits, wird für ihre Produkte und Dienstleistungen zertifiziert. Darum wurde auf Managementebene gesagt, dass man etwas im gleichen Stil für die Mitarbeitenden haben wolle, beschreibt Lanz den Weg zum Label «Friendly Work Space».
Jetzt entlasten Trittschutzmatten die Gelenke, werden Gehörschütze abgegeben und ergonomische Arbeitsplätze eingerichtet. Vorgesetzte wurden geschult, Rückkehrgespräche nach Absenzen sind institutionalisiert. Daneben schauen Physiotherapeuten den Angestellten über die Schulter und geben Tipps für bessere Bewegungsabläufe. Anfangs seien einzelne bei solchen Ratschlägen skeptisch, räumt Sandra Lanz ein, «aber im Nachhinein ist es immer gut und wir bekommen immer positives Feedback.»
Die BGM-Massnahmen umfassen zahlreiche Angebote. «Am beliebtesten ist die Massage», sagt David Eicher. Mitarbeitende können sich eintragen und direkt am Firmenstandort für 15 Franken massieren lassen. Zudem gibt es immer Schwerpunkte: «Pro Jahr haben wir ein Kampagnenthema», beschreibt die BGM-Verantwortliche das Vorgehen beim Gesundheitsmanagement. Dazu gebe es dann verschiedene Aktionen und Workshops. 2022 war Stress im Fokus, letztes Jahr Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit. Es gehe darum, Sachen anzubieten, die man sonst vielleicht nicht ausprobieren würde, ergänzt David Eicher. Etwa Yoga-Sessions. Die Angebote werden gemäss Lanz unterschiedlich gut genutzt. So hätten sich aus der Produktion nur wenige für Yoga oder Entspannungstechniken angemeldet. Beim medizinischen Check-up, der dieses Jahr geplant ist, sei der Zulauf hingegen gross.
Damit die Massnahmen in der Belegschaft nachkommen, ist das BGM über Ambassadoren in den Teams verankert. «Das ist eines der Erfolgskriterien», betont Lanz, weil über die Botschafter die Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgeholt werden und gleichzeitig Werbung für BGM-Massnahmen gemacht werde. Das betriebliche Gesundheitsmanagement wird auch nicht nur von oben verordnet. Es gibt ein Ideenforum, das gut genutzt wird, wie Lanz sagt. David Eicher geht ins Detail: «Wenn eine Idee umgesetzt wird, wird sie prämiert. Falls nicht, gibts eine Trostprämie.» Die Inputs werden vom BGM-Gremium geprüft und umgesetzt. «Das schöne ist, dass so Ideen entstehen, die allen zugutekommen.»
Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gestützt. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die einen gesetzlichen Auftrag hat, stellt die Zertifizierung aus. Basis bilden sechs Qualitätskriterien, welche die Gesundheit der Mitarbeitenden fassbar und bewertbar machen und von unabhängigen, externen Assessierenden geprüft und bestätigt werden.
«Systematisches BGM lohnt sich für Firmen und Organisationen unter anderem aufgrund der präventiven Wirkung, der Massnahmen zur raschen Wiedereingliederung und den entsprechenden Kosteneinsparungen. BGM und das Label «Friendly Work Space» werden zudem immer wichtiger im Employer Branding», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.
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