Gemäss Willis Re war die Januar-2018-Erneuerungsrunde für die Rückversicherungen «eine der einzigartigsten und herausforderndsten, die wir je gesehen haben», wie der Rückversicherer meldet. Es gab zwar in einzelnen Linien, die im Jahr 2017 besonders von Verlusten betroffen waren, Preiszuschläge zwischen 10 und 30 Prozent sowie in verlustfreien Accounts Aufschläge zwischen 5 und 15 Prozent. Aber das betraf vor allem die Retrozessionen. Anders sah es bei den normalen Rückversicherungsabschlüssen aus: Die einzige Regel hier: Es gibt keine Regel. Die Preise lagen beträchtlich auseinander und hingen laut Willis Re von der Beziehung zwischen Erst- und Rückversicherung, den 2017 eingefahrenen Verlusten und der Qualität der Kundenbeziehung ab. Grosso modo wurden Risiken im gleichen Ausmass wie im Vorjahr weitergereicht. Im Vorfeld der Erneuerungsrunde hatte es einige Spekulationen um die Resilienz des ILS-Marktes und die möglichen Kapazitätsreduktionen gegeben. Etliche Akteure hatten auf durchwegs höhere Preise gehofft, weil sich bei den Erstversicherungen insbesondere in den exponierten Gebieten in den USA wie in Kalifornien und in Texas problemlos höhere Preise durchsetzen liessen. Allerdings konnten die Rückversicherungen die Rekordschäden, die sie gemäss Berechnungen des Brokers Aon zwischen 5 und 7 Prozent des Kapitals gekostet hatten, problemlos durchsetzen. Die Schäden des vergangenen Jahres waren gemäss Berechnungen zu 97 Prozent auf extreme Wettersituationen zurückzuführen, deutlich über dem langfristigen Durchschnitt, der bei 85 Prozent liegt. Ein Grossteil der versicherten Schäden war in den USA entstanden. Gemäss der Ratingagentur hat das Folgen für die US-Erstversicherungen: Ihre Combined Ratio dürfte von 100,7 Prozent im Jahr 2016 auf 104,4 Prozent ansteigen.