Die Rollen sind vertauscht: Beim jüngsten Klimagipfel in New York wirken die Staats- und Regierungschefs wie Nebendarsteller. Stattdessen sind die Augen der Öffentlichkeit auf eine 16-jährige schwedische Aktivistin gerichtet, die vehement den Kampf gegen den Klimawandel einfordert – und dafür sogar den Alternativen Nobelpreis erhält.

Damit kommt ein verändertes Denken zum Ausdruck, das allmählich Einzug hält – in Gesellschaft und Politik, aber auch in Strategien zur Geldanlage. Langfristige Trends wie die Ressourcenknappheit, der Klimawandel und die globale demografische Entwicklung sowie eine verstärkte Regulierung und die Erwartungen der Gesellschaft haben branchenübergreifend Auswirkungen auf die Unternehmen. Je nachhaltiger sie sich aufstellen, um diesen Trends zu begegnen, desto vielversprechender erscheinen ihre wirtschaftlichen Perspektiven. Diesen Umstand berücksichtigen nachhaltige Anlagelösungen, die damit auf ein wachsendes Investoreninteresse treffen.

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Ineffizienzen des Marktes nutzen

Grundsätzlich gilt an den Kapitalmärkten: Fundamentaldaten und deren Veränderungen beeinflussen die Aktienkurse. Erfolgreiche Investoren versuchen, Ineffizienzen in diesen historischen Beziehungen auszunutzen. Faktorinvestitionen sind eine Möglichkeit, spezifische Merkmale eines Unternehmens zu identifizieren, die mit einem gewünschten Risiko/Rendite-Ergebnis verbunden sind. So könnte beispielsweise ein Unternehmen im Verhältnis zu seinen Vermögenswerten und Erträgen unterbewertet sein oder eine überdurchschnittliche Ertragsqualität aufweisen. Die Wahl einer Anlage unter Verwendung solcher Faktoren kann kostengünstiger und potenziell effektiver sein als die passive Verfolgung eines Index.

ESG im Portfolio berücksichtigen

Als richtungsweisend gelten zudem Informationen über den Umgang eines Unternehmens mit den Kriterien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance, kurz: ESG). ESG-Informationsdaten können neben Faktoreninformationen mit dem Ziel integriert werden, die langfristigen Risiken eines Anlageportfolios zu reduzieren und die Ergebnisse zu verbessern. ESG-Kriterien können bei Investitionsentscheidungen auf vielfältige Weise berücksichtigt werden: Verbesserte ESG-Kennzahlen, geringere CO2-Emissionen und geringere Wasserintensität können als Ziele dienen. Bestimmte Anlagethemen lassen sich vollständig ausschliessen – so zum Beispiel Tabak oder Waffen.

Vor allem aber kann ein ESG-Investor Investitionsentscheidungen mit einem aktiven und wirkungsvollen Ansatz der Unternehmensführung ergänzen: mit aktivem Engagement mit Unternehmen und wirkungsvollen Abstimmungen.

Gideon Smith, Chief Investment Officer of Rosenberg Equities, Axa Investment Managers, London.