Die Welt verändert sich und mit ihr die Themen, mit denen sich Führungspersonen in Unternehmen auseinandersetzen und beschäftigen. Vier Bereiche sind für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger derzeit besonders relevant: Globalisierung, digitale Transformation, Nachhaltigkeit und Resilienz. Kein Thema lässt sich dabei isoliert betrachten, die Führungskraft jongliert letztlich immer mehrere Bälle. Zudem erfolgen Veränderungen immer schneller, sodass Agilität und die Bereitschaft, Neues zu lernen, immer stärker gefragt sind. Eine spannende Zeit für Weiterbildungsinteressierte und Anbieter entsprechender Möglichkeiten.

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Die Autorin

Amélie Lustenberger, Communications Manager, Rochester-Bern Executive Programs

Erfolgreich agieren im globalen Kontext

Gemäss dem Globalisierungsindex der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) gilt die Schweiz als das am stärksten globalisierte Land der Welt, gefolgt von Belgien und den Niederlanden. Gründe dafür sind der rege Handel, die offene Volkswirtschaft (der Aussenhandel wird kaum besteuert), die Lage im Herzen Europas, der hohe Ausländeranteil und die internationale Attraktivität des Finanzplatzes. Von Führungskräften wird daher zunehmend interkulturelle Kompetenz gefordert, um beispielsweise Rekrutierungsprozesse interkulturell auszurichten oder eine effiziente Projektabwicklung im internationalen Geschäft zu gewährleisten. Die Unternehmen suchen Manager und Managerinnen, die global agieren können und die Unternehmen befähigen, weltweit neue Marktchancen zu packen. 

«Die Welt steuert auf die fünfte industrielle Revolution zu. Daraus ergeben sich sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Organisationen und die Gesellschaft», so Marc Peter, Professor für Digitalbusiness und Dozent bei Rochester-Bern. Seit den 2020er-Jahren haben die kontinuierlichen Fortschritte in der Technologie – insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) – und der gesellschaftliche Wandel die Vorstellung von einer sich abzeichnenden fünften industriellen Revolution ausgelöst, welche die Symbiose zwischen Menschen und Maschinen fördern wird.

Unternehmen, die mit der technologischen Entwicklung Schritt halten, haben die Möglichkeit, neue Geschäftsideen umzusetzen und neue Geschäftsfelder zu schaffen. Informations- und Kommunikationstechnologien und KI ermöglichen neue Formen der Zusammenarbeit und Kooperation und den Zugang zu neuen Märkten. Sie erfordern aber auch neue Fähigkeiten. Um die Chancen der digitalen Transformation durch KI-Anwendungen zu nutzen, müssen Unternehmen ihre Geschäftsstrategie aktualisieren. Dabei sollten sie die kombinierten Erfahrungen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden nutzen, um neue digitale Möglichkeiten zu identifizieren und ihre digitale Roadmap zu aktualisieren, wie eben durch Weiterbildungen. 

 

Nachhaltigkeit langfristig integrieren

Viele Unternehmen assoziieren Nachhaltigkeit primär mit Aufwand. Doch Nachhaltigkeit ist auch eine Chance. Nicht nur, weil Energie und Ressourcen eingespart und damit Kosten reduziert werden können, sondern vor allem auch, weil Nachhaltigkeit die Marke als Arbeitgeber stärkt und ein Treiber für Innovation ist. Ein nachhaltiges Unternehmen hat bessere Chancen, insbesondere junge Mitarbeitende zu gewinnen und zu binden. Wobei Nachhaltigkeit nicht nur Umweltaspekte, sondern auch Governance-Aspekte umfasst. Hierzu gehören Überlegungen wie diese: Wie kreiere ich ein gerechtes Arbeitsumfeld, das Inklusion sicherstellt und Diversität ermöglicht? Oder: Wie schaffe ich faire Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsplätze mit gerechten Löhnen? 

Rochester-Bern-Alumna Julia Baumann ist Head of Sustainability bei Lidl Schweiz, und ihr Rat lautet: «Unternehmer sollten heute nicht nur darlegen können, wie negative Auswirkungen auf Gesellschaft oder Umwelt reduziert werden. Vielmehr sollte im Fokus stehen, wie das Unternehmen dazu beiträgt, aktuelle Herausforderungen zu lösen. Was ist der positive Fussabdruck der Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens?» Dies kann ein optimaler Startpunkt für innovative Geschäftsmodelle sein. 

Es gibt viele Bezeichnungen für die Welt, in der wir heute leben. Die bekannteste ist die Vuca-Welt (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity). Letztlich gehe es aber immer um dasselbe, sagt Markus Renevey, Gründer und Leiter des Swiss Resilience Hub in Zürich und Gastreferent bei Rochester-Bern: «Die Menschen sind verunsichert, weil alles immer komplexer wird. Dies erfordert mehr Resilienz – was bedeutet, nach Krisen immer wieder aufzustehen und im besten Fall etwas daraus lernen.» Resilienz gewinnt gerade bei Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen an Bedeutung. Und sie ist trainierbar, indem Führungskräfte Selbstwahrnehmung (die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu kennen), Selbstermächtigung (die Fähigkeit, die eigenen Interessen selbstbestimmt zu vertreten) und Selbststeuerung (die Fähigkeit, die eigenen Emotionen, das eigene Denken und Handeln zu regulieren) üben.