Die Welt ist im Wandel: So haben wir in den letzten Jahren nicht nur den Klimawandel und die stetig fortschreitende Urbanisierung sowie geopolitische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen erlebt, sondern begegnen auch dem sich exponentiell entwickelnden technologischen Fortschritt, globalen Lieferkettenproblemen sowie sich ändernden Nachhaltigkeitsanforderungen. Es bedarf neuer Lösungen auf der gesamten Linie, und so auch in der Beschaffungsbranche. Vor dem Hintergrund all dieser Änderungen muss es die Branche schaffen, Agilität, Innovation und Technologie in jeden Aspekt ihrer Wertschöpfungsketten zu integrieren.
Die Autoren
Herbert Brecheis, CIO, Chain IQ
Beat Burtscher, Leiter Consult Schweiz, Kyndryl
Schnellere Nutzung von Trends
Indes erlebt die Branche eine neue Ära des Wachstums: Nach einer McKinsey-Studie soll die indirekte Beschaffung weltweit jährlich um geschätzte 7 Prozent wachsen, aber nur wenige Unternehmen werden es schaffen, davon zu profitieren und diese Chance in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln. Um genau dies zu bewerkstelligen, ist die Digitalisierung von entscheidender Bedeutung. Eine Schlüsselmassnahme ist die Modernisierung der IT-Infrastruktur, um eine nahtlose Verbindung zwischen Kunden und Lieferanten zu schaffen. Die Integration von vertikaler KI, die auf spezifischen Daten und einem für die Beschaffung entwickelten digitalen Sprachmodell basiert, spielt dabei eine zentrale Rolle. Dies ermöglicht die Verarbeitung multimodaler Informationen und die Generierung optimierter Entscheidungen in Bezug auf Kosten, Qualität, Resilienz und ESG-Ziele. Durch die gezielte Integration von Technologie in den Beschaffungsprozess können Unternehmen nicht nur Kosten senken, sondern auch ihre Agilität und Reaktionsfähigkeit verbessern. Indem Routineaufgaben automatisiert und Datenanalysen eingeführt werden, können Unternehmen zudem fundiertere Entscheidungen treffen und ihre Lieferketten effizienter steuern.
Ein weiterer Vorteil der Technologie liegt in der Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Durch die Nutzung von Daten und Analysen können Unternehmen neue Trends und Marktentwicklungen identifizieren und innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die den Bedürfnissen ihrer Kunden und Kundinnen entsprechen. Dies ermöglicht es Unternehmen, sich von ihren Wettbewerbern abzuheben und neue Einnahmequellen zu erschliessen. Der erfolgreiche Einsatz von Technologie erfordert jedoch mehr als die Implementierung von Soft- und Hardware. Die Unternehmen müssen auch sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden über die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um die neuen Technologien effektiv einzusetzen. Aus- und Weiterbildungsprogramme sind entscheidend, um zu gewährleisten, dass die Mitarbeitenden mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten und die Technologie optimal nutzen können.
Ein Beispiel einer solchen Modernisierung ist die Zusammenarbeit zwischen dem IT-Infrastrukturdienstleister Kyndryl und Chain IQ, einem Dienstleister in der indirekten Beschaffung. Kyndryl hat gemeinsam mit seinem Allianzpartner Microsoft Chain IQ vollständig in die Cloud migriert. Chain IQ konnte dadurch seine globale Skalierbarkeit und Effizienz steigern.