Gegen Jahresende ist auch Hochsaison im E-Commerce: Nach Angaben des US- Marktforschungsinstituts Big Commerce entfallen fast 40 Prozent der Umsätze im Onlinegeschäft auf die letzten drei Monate des Jahres. Verstärkt wird diese Entwicklung laut den Experten und Expertinnen zusätzlich durch die Schaffung weiterer «Feiertage» wie Halloween oder Black Friday, woraus in Europa und in der Schweiz gerne eine Black Week gemacht wird.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

 

Food legt zu

«Im Onlinesupermarkt beobachten wir ähnliche Entwicklungen wie in unseren physischen Geschäften», heisst es bei der Migros – das gelte insbesondere auch für die Weihnachtszeit. Interessant: Die Premiumsegmente des grossen Detailhändlers wachsen nur langsam, während die Marke M-Budget hingegen gut nachgefragt wird. Gleiches gilt für den Mitbewerber Coop. «Wir verzeichnen grundsätzlich eine stetige Bestellungszunahme und mehr Vielfalt in den Warenkörben», sagt ein Coop-Sprecher. «Der Anteil an Frischprodukten generell nimmt zu, wir registrieren derzeit eine starke Nachfrage bei unserer Tiefpreislinie Prix Garantie, aber auch bei unserer Bio-Eigenmarke Naturaplan.» Und bei Digitec Galaxus stellt man gleich bei einer Reihe von Produkten eine stark gestiegene Beliebtheit fest, wie Sprecher Alex Hämmerli eruiert hat: Airfryer verdrängen die Ölfritteusen, arabische Parfums trenden, das Gleiche gilt für die Squishmallows, die Lego-Blumen (Trend bei Erwachsenen) und das Kartenspiel Skyjo. Auch der Schlummer-Otter von Fisher Price werde als Geschenk durch Tiktok immer populärer.

 

KI inside läuft

Bei Brack.ch läuft zudem alles, was mit KI zu tun hat, sehr gut und erfährt durch den Festtagskonsum einen weiteren Aufschwung. «Seit dem Siegeszug von künstlicher Intelligenz, den wir auf die Durchbrüche der generativen Unterart zurückführen, scheinen sich KI-Features auch marketingtechnisch als Label durchzusetzen», erklärt Mediensprecher Lukas Keller. «Dass viele Hersteller ihre Geräte bereits vorher mit intelligenten Algorithmen ausgestattet haben und dass KI nicht in jedem Fall einen sinnvollen Zusatznutzen bringt, scheint nebensächlich.» Ob KI tatsächlich die Kaufentscheidung beeinflusst, lasse sich anhand der Daten nicht herausfinden. «Bei Smartphones und Computern gehen wir davon aus, dass sich Modelle mit KI-Unterstützung auch deswegen durchsetzen werden, weil es immer weniger KI-lose Modelle geben wird», so Keller weiter.

Und bei «nischigeren» Produkten oder bei Produkten, deren Schöpfung erst durch KI möglich gemacht wurde, besteht aktuell keine Vergleichsgrösse. Verkaufs-Highlights sind aktuell und nachgefragt am Black Friday wie auch zum Fest die folgenden: KI-taugliche Notebooks, Netzwerkkameras mit KI zur Objekterkennung und Objektverfolgung, dazu KI- gestützte Videoanalysegeräte und Festplatten für KI-gestützte Videoüberwachung, KI- gestützte Haushaltsgeräte wie Roboterstaubsauger, Foodcenter, aber auch ein Vogelhäuschen mit KI-gestützter Kamera sowie Experimentierkästen und Gesellschaftsspiele, die sich spielerisch mit dem Phänomen KI auseinandersetzen.

Ausserdem gibt es typische Weihnachtsprodukte. So verzeichnen laut Keller zum Beispiel Lichterketten und Lichtervorhänge Wachstumsraten von über 60 beziehungsweise über 40 Prozent. Diese Produkte waren in den letzten beiden Jahren aufgrund der Energiemangellage deutlich weniger gefragt. Und auch hier spürt man den Einfluss der Influencer: Tiktoker und allgemein Social-Media-Trends bestimmen massgeblich mit, wenn es um Trends geht.