Passend zum Fest eine Sonderkollektion, die nur in einer bestimmten Stückzahl und vor allem nur wenige Tage und Wochen auf dem Markt ist? Hier lohnt sich in den meisten Fällen der Mehraufwand aufseiten der Unternehmen enorm. Deshalb sind limitierte Editionen zum Fest ein beliebtes Marketinginstrument. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Verknappung als Verkaufsstrategie nicht neu ist und seit vielen Jahrzehnten funktioniert – und dies das ganze Jahr über. Denken wir an die Strategie des Luxusuhrenherstellers Patek Philippe, der dies zu seiner Unternehmensphilosophie gemacht hat. Als man feststellte, dass sich zum Beispiel die Nautilus 5711 zu einer der begehrtesten Uhren des Hauses entwickelte, wurde die Produktion kurzerhand komplett eingestellt. Die Preise klettern daher seit 2021 in die Höhe.
Der Fomo-Effekt
Die Idee hinter limitierten Weihnachtseditionen ist also selten eine rein romantische, sondern in den meisten Fällen eine gut kalkulierte. Die bewusst begrenzte Verfügbarkeit schafft ein Gefühl der Exklusivität und Dringlichkeit bei Kundinnen und Kunden. Besonders bei Sammlern und Fans weckt sie das Gefühl, etwas Besonderes erwerben zu können. Stimmt dann auch noch der Zeitpunkt, wie eben die Weihnachtszeit, kann dies zu einer deutlichen Steigerung der Verkaufszahlen führen.
Für viele Marken sind limitierte Weihnachtseditionen eine tolle Chance, Kundinnen und Kunden noch stärker an sich zu binden. Exklusive Produkte, die nur jetzt und nur limitiert erhältlich sind, erhöhen die Loyalität und vertiefen die emotionale Verbindung zur Marke selbst. Dazu nutzt man auch ein Phänomen, das Expertinnen den Fomo-Effekt nennen. Also den «Fear of missing out»-Effekt. Gemeint ist, dass die Menschen das Gefühl haben, etwas zu verpassen oder dass andere etwas hätten, was sie selbst gerne haben würden. Diese Karte spielen Dienstleister und Produzenten mittlerweile eigentlich überall aus: Niedrige Preise in einem begrenzten Zeitraum, Hotelportale zeigen an, wie viele Menschen sich gerade für dieses günstige Zimmer interessieren – und eben Sondereditionen, die in der Stückzahl begrenzt sind.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind oft bereit, für exklusive und limitierte Produkte einen Aufpreis zu zahlen, vor allem wenn diese mit besonderen Designs, hochwertigeren Materialien oder zusätzlichen Funktionen ausgestattet sind. Dies kann für Marken besonders lukrativ sein, da die höheren Margen die begrenzte Stückzahl der produzierten Artikel kompensieren.
Weiterverkauf geplant
Für viele Kunden spielt auch der potenzielle Sammlerwert eine Rolle. Limitierte Editionen haben häufig einen höheren Wiederverkaufswert. Plattformen wie Ebay oder spezialisierte Auktionshäuser zeigen regelmässig, dass gut erhaltene limitierte Produkte aus vergangenen Weihnachtszeiten zu hohen Preisen weiterverkauft werden können.