In der Schweiz rechnen die Flottenmanager für die kommenden drei Jahre mit stabilen beziehungsweise wachsenden Flottengrössen. Allerdings würde das unsichere Umfeld, geprägt von Inflation, Halbleiterknappheit und Lieferkettenproblemen, gemäss dem Arval Mobility Observatory dazu führen, dass die Unternehmen in der Schweiz ihre Fahrzeuge länger in ihren Flotten behalten. Hinzu kommen die Homeoffice-Effekte – allerdings haben sich diese erst zaghaft gezeigt. Lediglich 17 Prozent der befragten Firmen in der Schweiz würden deshalb ihre Mobilitätspolitik anpassen. In vielen Punkten gleicht die Entwicklung in der Schweiz den Tendenzen in den  Nachbarländers. Das betrifft auch die Elektrofahrzeuge. Wenn bei Firmenflotten auf alternative Antriebstechnologien umgestellt wird, dann zu 83 Prozent aufgrund der Corporate-Social-Responsibility-Politik. Damit belegt die Schweiz einen Spitzenplatz in Europa.

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Telematik macht Flotten effizienter

Einen grossen Aufholbedarf sieht man indes bei der Finanzierung der Ladeinfrastruktur: In der Schweiz erfolgt diese erst zu 21 Prozent von Firmen für ihre Mitarbeitenden. In Europa kümmert sich bereits die Hälfte der Firmenflottenbetreiber darum. Glatt verdoppelt hat sich in der Schweiz das Full-Service-Leasing. 22 Prozent der KMU planen eine solche Finanzierung für die kommenden drei Jahre. Die Nachfrage nach Flottenfinanzierungen ist laut Marktteilnehmern nach wie vor hoch. Solche Finanzierungen würden auch weiterhin ihre Berechtigung haben. Neue Mobilitätsmegatrends wie CAAS (Car-as-a-Service) oder auch MAAS (Mobility-as-a-Service) sowie innovative Mobilitätskonzepte treiben die Nachfrage nach innovativen Finanzierungslösungen. Auch der Übergang von Besitz zu Nutzung erweist sich als weiterer Faktor. Hier spiele ebenfalls das Homeoffice eine wichtige Rolle, ist von Leasingfachleuten zu hören. Damit die Steuerung verbessert wird, sieht man insbesondere bei den Flotten grösserer Unternehmen Telematiklösungen. Gemäss Arval-Bericht liegt der Anteil in der Schweiz bereits bei einem Drittel und damit praktisch gleichauf mit den Nachbarländern. Die Flottenbetreiber verfolgen damit unter anderem das Fahrverhalten, die Sicherheit und die Standorte der Fahrzeuge. Telematiklösungen sollen damit die betriebliche Effizienz der Flotten verbessern und so auch die Gesamtkosten für die Finanzierung senken.

Auch die Elektrifizierung der Flotten steigt weiter. Hinsichtlich der Konditionen gibt es kaum Unterschiede zwischen E-Fahrzeugen und konventionellen Autos. Lediglich die Komplexität ist bei E-Fahrzeugen wesentlich umfänglicher, was an Faktoren wie privaten Lademöglichkeiten, etwa bei Mietwohnungen, oder an der Ladeabrechnung liege, heisst es von Fachpersonen.

 

Autonomes Fahren noch kein Thema

In weiter Ferne ist der nächste mögliche Gamechanger: Autonome Fahrzeuge könnten das ganze Vertrags- und Kreditgefüge noch einmal verändern. Finanzierungen würden dann neu konzipiert werden – mit Auswirkungen auch auf die Flottenfinanzierer. Bisher gibt man sich beruhigt, wie ein Marktteilnehmer sagt: «Wir sind bei autonomen Fahrzeugen auf Level 5 noch weit davon entfernt, dass sie sich in der Praxis durchsetzen.»