Während im Geschäft mit den Privatkunden und Privatkundinnen die Margen der Autoversicherungen in der Schweiz auskömmlich sind, ist das bei Flottenversicherungen anders. «Der Marktdruck ist im Flottengeschäft allgemein sehr hoch – sowohl für PKW-Flottenversicherungen als auch bei den Versicherungen für Nutzfahrzeuge», stellt Jürg Thalmann, Sprecher der Mobiliar, knapp fest. «Der Flottenversicherungsmarkt ist wie der gesamte Motorfahrzeugversicherungsmarkt hart umkämpft», sagt auch Axa-Sprecherin Marion Fehr. «Es gibt weiterhin attraktive und umkämpfte Flottensegmente, insbesondere im Bereich von Kleinflotten», ergänzt Zurich-Sprecher David Schaffner. «Die ganze Branche ist mit einem erhöhten Prämienbedarf konfrontiert, da die Anzahl von Unwetterschäden zunimmt und gleichzeitig die Kosten von Reparaturen aufgrund der Inflation gestiegen sind.

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Neue Technologien sind sicherer

Die Risiken bei Flotten aus Fahrzeugen mit fossilem Antrieb und Elektrofahrzeugen würden sich nicht grundsätzlich unterscheiden, so Schaffner. «Aufgrund der verbauten Technologie sind die Schadenkosten bei bestimmten Elektrofahrzeugen allerdings höher.» In den meisten Fällen bestehen die Flotten der Kundschaft sowohl aus Verbrenner- wie auch aus Elektrofahrzeugen.

Teilweise heben sich die Risiken- und Schadenunterschiede auf. «Auf der einen Seite sind Elektrofahrzeuge tendenziell neuer und gut ausgestattet – beides wirkt schadenmindernd», stellt man bei der Mobiliar fest. «Anderseits führt der Elektromotor auch zu einem anderen Fahrstil», sagt Mobiliar-Sprecher Thalmann. Elektrofahrzeuge haben beispielsweise ein hohes Drehmoment, das heisst, sie beschleunigen relativ schnell. «Dies wirkt eher schadenfördernd», so Thalmann. «Je nachdem, mit welcher Verbrennerflotte man eine Elektroflotte vergleicht, kann die Balance dieser beiden Effekte unterschiedlich ausfallen.» Bezüglich Risiken in der Haftpflicht- und der Kaskoversicherung unterscheiden sich E-Autos und konventionelle Verbrenner kaum, heisst es bei der Axa. Bei der Elektromobilität gibt es jedoch neue Risiken wie etwa die Ladeinfrastruktur und die Hochvoltbatterien sowie veränderte Kundenbedürfnisse, zum Beispiel das Sicherstellen der Mobilität im Falle von leeren Batterien. «Entsprechend entwickeln wir unser Produkt laufend weiter, um diesen Veränderungen Rechnung zu tragen», so Axa-Sprecherin Fehr. Die Trends, welche den Motorfahrzeugversicherungsmarkt betreffen, zeigen sich auch in der Flottenversicherung: Verbreitung der Elektromobilität, zunehmende Vernetzung der Fahrzeuge, Verbesserung von Fahrassistenten bis hin zu (teil-)autonomen Fahrzeugen. «Zudem rechnen wir im Bereich Flottenversicherung damit, dass alternative Beschaffungs- und Finanzierungsmethoden wie Abomodelle immer interessanter werden», so Fehr. Die Axa-Tochterfirma Mobility Services betreibt mit Upto ein eigenes Flottenmanagement. Zurich-Sprecher Schaffner: «Die Entwicklung von Assistenzsystemen schreitet rasant voran, und deren Einfluss auf die Fahrsicherheit wird weiter zunehmen.» Damit verbessere sich das Schadensprofil.