Die Post ist nicht nur ein grosses Logistik-Unternehmen, sondern auch ein wichtiger Flottenbetreiber: Die Tochterfirma Post Company Cars AG ist laut eigenen Angaben die grösste herstellerunabhängige Flottenmanagerin der Schweiz. Das Unternehmen bietet alle Dienstleistungen aus einer Hand, bewirtschaftet die grösste E-Flotte der Schweiz mit fast 8000 Fahrzeugen und beschäftigt sich, wie auch andere Unternehmen, sehr mit der Nachhaltigkeit von Flotten. Das Thema geht weit über E-Fahrzeuge hinaus. 

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«Nachhaltig bedeutet für uns auch, für den jeweiligen Einsatzbereich die richtigen Fahrzeuge zu finden, dies unter Berücksichtigung der optimalen Berechnung der Gesamtkosten des Betriebs», erklärt Nigel Storny, Geschäftsführer der Post Company Cars. Heute sind fast 8000 der 18’000 Post-Fahrzeuge elektrisch unterwegs, bis 2030 hat die Post das Ziel der rein elektrischen Zustellung der Briefe und Pakete. «Diese Umstellung stellte für uns zu Beginn komplettes Neuland dar und wir mussten uns mit unseren 80 Mitarbeitenden neues Know-how aneignen, Technologien vergleichen und das Potenzial verschiedener Lösungen einander gegenüberstellen», so Storny weiter. «Heute sind wir in der Lage, vom kleinen Roller für die Briefzustellung bis hin zum Cargo-Grosslastwagen alle unsere Fahrzeugtypen auch in einer E-Variante verkehren zu lassen.»

 

Nutzungsanalyse bringt Klarheit

Es gebe in der Elektromobilität noch immer Mythen – zu teuer, zu wenig Reichweite, umständliche Ladevorgänge et cetera. «Heute fragen sich viele Unternehmer, ob sie überhaupt schon bereit sind, ihre Unternehmensflotte elektrifizieren zu können», so Storny weiter. «Genau darum bieten wir die Möglichkeit an, dass wir Fahrzeug für Fahrzeug durchgehen und schauen, ob sich dieses auch elektrifizieren lässt – im Rahmen unseres sogenannten E-Mobilitäts-Checks.» Dabei wird die Fahrzeugnutzung über einen bestimmten Zeitraum hinsichtlich Reichweite, Nutzung und Lademöglichkeiten überprüft. «Es ist sehr wichtig für unsere Kunden, dass sie dadurch testen können, welche Fahrzeuge der bestehenden Flotte sich wirklich elektrifizieren lassen und welche vielleicht noch nicht», beschreibt Storny diesen Vorgang. 

Hinzu kommt der schnelle technologische Wandel. «Die Technologie bei den E-Fahrzeugen entwickelt sich rasant, die Reichweiten werden grösser, die Ladezeiten kürzer», stellt Storny fest. Auch bei der Software, mit der die Nutzung optimiert wird, gibt es rasche Fortschritte. «Wir arbeiten mit einer Telemetrielösung, sowohl für die Post- auch als für Firmenkunden.» Und punkto Reichweite werden die Fahrzeuge so weit entwickelt sein, dass in der Schweiz keine Kompromisse mehr nötig sind.

«Die Nachhaltigkeit im Flottenmanagement beginnt mit der Analyse der aktuellen Flotte», erklärt auch Nicolas Noth, Chief Marketing Officer bei AutoSense mit Sitz in Zürich: Welcher Anteil der Fahrzeuge könnte teilweise komplett durch Poolfahrzeuge oder durch emissionsarme Modelle ersetzt werden? «Danach ist es entscheidend, die Nutzung der Fahrzeuge zu optimieren», so Noth. «Dies umfasst den Einsatz von emissionsarmen oder emissionsfreien Fahrzeugen wie beispielsweise Elektrofahrzeuge sowie die Implementierung von digitalem Flottenmanagement zur Planung und Reduktion von unnötigen Fahrten. Parallel dazu sollten Schulungen für die Fahrerinnen und Fahrer angeboten werden, um eine umweltschonendere Fahrweise zu fördern respektive den Treibstoffverbrauch zu senken.» Eine nachhaltige Flotte erfordere zudem regelmässige Wartung, um Emissionen zu verringern und die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern. «Auch hierbei hilft ein intelligentes Flottenmanagement, den Überblick zu behalten», so Noth.

 

Technologie reduziert Emissionen 

Fahrzeuge sind ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie. «Der Wechsel zu Elektro- oder Hybridfahrzeugen reduziert die direkten Emissionen erheblich», sagt Nicolas Noth weiter. «Fahrzeuge mit moderner Technologie sind oft effizienter und unterstützen durch eingebaute Systeme Fahrer und Fahrerinnen bei einer ökologischeren Fahrweise.» 

Bis 2030 werden PW-Flotten deutlich elektrifizierter und vernetzter sein, erwartet Noth. «Fahrzeuge werden zunehmend durch KI unterstützt werden, was die Effizienz und Sicherheit weiter steigert, und bei den gängigen Marken wird der Übergang zu emissionsfreien Antrieben Standard sein, wobei innovative Technologien wie Wasserstoffantriebe für LKWs und optimierte Batterietechnologien ebenfalls eine Rolle spielen könnten.»