«Bülach wächst», erklärt Mark Eberli, «und zwar mit grossen Schritten. Als ich vor neun Jahren Stadtpräsident wurde, hatte die Stadt rund 17 000 Einwohnerinnen und Einwohner, heute sind wir an der Schwelle zu 24 000.» Dazu passt, dass der Ausländeranteil bald Richtung 30 Prozent geht – rund ein Viertel davon sind deutsche Staatsangehörige. Der Nachfrage entsprechend wird auch zünftig gebaut, und so entstanden unter anderem zwei Grossüberbauungen: In Bülach Nord stand bis 2002 die Produktionsstätte der Giesserei Glashütte, und nun wächst mit dem «Glasi-Areal» ein junges, urbanes Quartier mit 192 Wohnungen unterschiedlicher Grössen, also für Singles, WG und Familien.
Dazu kommen allerlei Läden, Restaurants sowie Büro- und Gewerbebetriebe. Und, mit einer Höhe von sechzig Metern, sogar das erste Hochhaus Bülachs. Ein zweites Grossprojekt ist das «Guss-Areal». Hier kamen 73 Eigentums- und 490 Mietwohnungen auf den Markt, inklusive allerlei Räumlichkeiten für Gesundheit, Sport und Kultur. Die Planer rechneten damit, dass mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner des Guss-Areals zwischen 25 und 44 Jahre alt sind und der Ausländeranteil mit 41,2 Prozent einiges höher als der Stadtdurchschnitt.
Der Anteil an Ausländern in Bülach beträgt inzwischen rund 30 Prozent.
Um Bülach ein bisschen besser zu verstehen, kommen zwei andere Themen ins Spiel: gesellschaftlich das Eishockey und wirtschaftlich das Spitalwesen. Das Spital Bülach ist mit weit über tausend Mitarbeitenden der grösste Arbeitgeber Bülachs. Und Mark Eberli erklärt: «Die Präsenz unserer Spitäler mit ihren über achtzig Ärztinnen und Ärzten hat einen wichtigen Einfluss auf die Attraktivität unserer Stadt. Dazu kommen in der gleichen Industrie weitere wichtige Unternehmen sowie ein Innovationszentrum für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.» Interessant ist ausserdem, dass gleich ein halbes Dutzend international sehr erfolgreiche Profi-Eishockeyspieler aus Bülach stammen, unter anderem Felix Hollenstein und Reto Pavoni.
Auf Nachfrage unterstreicht Corinne Thomet-Bürki, Präsidentin des EHC Bülach, wie wichtig der Verein für die Stadt ist: «Immerhin haben wir vergangenes Jahr unser Achtzig-Jahre-Jubiläum gefeiert. Zwar kooperieren wir mit mehreren Vereinen, beispielsweise aus Dielsdorf, Winterthur und natürlich mit dem viel erfolgreicheren EHC Kloten, aber die Priorität liegt in unserer Gemeinde.»
Thomet-Bürki sprüht nur so vor Energie, wenn sie von «ihrem» EHCB erzählt, von der ersten Mannschaft in der obersten Schweizer Amateurliga sowie den vielen Junioren- und Veteranenmannschaften. «Beim Mannschaftssport geht es doch um Integration, Teamgeist, Lebenskompetenzen und natürlich auch die Gesundheit an sich.» Alles Themen, die auch für Bülach insgesamt eine wichtige Rolle spielen. Daher hat Mark Eberli auch immer ein Auge auf den Sport: «Was unseren Eishockeynachwuchs betrifft – ja, da wird es wieder Zeit, dass der nächste Bülacher Hockeystern aufgeht.»