Das Silicon Valley gilt als weltweites Vorbild für alle Innovation: Kleinster gemeinsamer Nenner des Original-Innovationsclusters sowie aller weltweiter Nachbildungen sind ein ausreichend grosser Pool von Talenten, Hochschulen und Universitäten, niedrige Kostenstrukturen für Startups, Zugang zu Förder- und Investorengeldern, eine gute Infrastruktur inklusive Freizeitangeboten sowie eine Politik, die das Ganze unterstützt. Für die Flughafenregion kann man diese Erfolgsfaktoren ziemlich einheitlich als «zutreffend» markieren.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Investoren müssen gesucht werden

«Die Nähe zur ETH Zürich, zur Universität Zürich und zu den Universitätsspitälern mit exzellenter Forschung und einem grossen Talentpool ist einer der wichtigsten Standortvorteile», bestätigt Mario Jenni, CEO von Glatec, wo in enger Zusammenarbeit mit der Empa und der Eawag Startups gefördert werden. «Dazu kommen die gute Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr, die Nähe zum Flughafen und zur Stadt Zürich sowie die hohe Lebensqualität, welche alle wichtig für die Attraktion von Fachkräften sind.»

Über dreissig Firmen listet man bei den «Alumni» auf, den Firmen, die hier bereits ihre ersten Entwicklungsschritte unternommen hatten. Acht weitere sind derzeit im Zentrum in Dübendorf untergebracht. Eine Voraussetzung, um in den Business-Inkubator der Empa und der Eawag zugelassen zu werden, ist laut Jenni eine Tätigkeit, die einen Bezug zu den Forschungsschwerpunkten der Empa und der Eawag hat. Also grob zusammengefasst Materialwissenschaften, Umweltwissenschaften und Technologie.

Und man wird auch zukünftig keine Hauptquartier-Schilder grosser Weltfirmen hier am Gebäude sehen. «Unsere Startups müssen den Business Incubator Glatec nach drei bis fünf Jahren verlassen.» Für weitere Entwicklungsschritte wird dann der Switzerland Innovation Park Zurich in Dübendorf oder der Bio-Technopark in Schlieren eine wichtige Rolle spielen.

«Unser USP ist die Verbindung von Community und Standortfragen für Medtech- und In-vitro-Diagnostik-Firmen sowie vornehmlich Startups», sagt Stefan Leuthold, Co-Gründer und CEO des Healthtechpark Zürich in Schlieren. «Im Bereich Labor-Büro-Infrastruktur ist in Schlieren in den vergangenen rund zwanzig Jahren ein Know-how und damit ein Nukleus von globalem Rang und Namen entstanden – Stichwort Bio-Technopark Schlieren.» Die Bildung von Clustern hält Leuthold für «eminent wichtig. Innovative Ideen und Lösungen entstehen nur dort, wo sich Menschen treffen und austauschen.»

Die Entfernungen zwischen den Beteiligten in Clustern sollten so kurz wie möglich sein und immer in Reichweite eines Bahnhofs. «Die Kombination von Tech/Business/Regulation/Reimbursement – das ist die hohe Kunst im Healthtech», beschreibt Leuthold die Herausforderung der Startups. «Wir unterstützen die Firmen mit unserem Know-how und Mentoren und Partnern aus unserem Netzwerk.» Und dann lassen sich auch Probleme wie die Risikokapitalsuche lösen. «Kapital ist genügend vorhanden, wenn der Businesscase stimmt», so Leuthold. Lange nicht jeder technologischen Innovation, so gut sie auch sein mag und so viele Preise sie auch gewonnen hat, steht ein guter Businesscase gegenüber. «Kunden- und Investorensuche ist eine Fulltime-Aufgabe.»