Der Klimawandel ist eine der Hauptursachen des Verlustes an Biodiversität, und der Verlust an Natur ist einer der Hauptgründe des Klimawandels. Steigende Temperaturen verändern die Wettermuster. Dies trägt dazu bei, dass eine von sechs Gattungen vom Aussterben bedroht ist. Auf der anderen Seite ist eine veränderte Landnutzung eine der Hauptursachen für den Klimawandel und trägt zu schätzungsweise 13 bis 23 Prozent der gesamten CO₂-Emissionen bei. Allein der Verlust an Waldfläche entspricht einem Beitrag von 4,8 Milliarden Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr.

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Naturbasierte Lösungen sind entscheidend, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Ozeane, Wälder und Böden speichern Kohlenstoff und tragen zur Vermeidung der weiteren globalen Erwärmung bei.

Die Autoren

Emily Homer, Climate Specialist

Rashila Kerai, Biodiversity Specialist, Robeco, Zürich.

Da die beiden Probleme miteinander verknüpft sind, müssen sie auf integrierte Weise angegangen werden. Beispielsweise könnte die Nutzung von Biomasse als erneuerbare Energiequelle eine gute Lösung für den Klimawandel sein. Allerdings ist sie im Hinblick auf die Biodiversität schädlich, wenn natürliche Lebensräume in Monokulturen verwandelt werden.

Es gibt einen praktischen Grund dafür, dass sich die Wirtschaft für einen integrierten Ansatz ausspricht, und zwar die begrenzte Fähigkeit zur Berücksichtigung zusätzlicher Rahmenbedingungen. Auf mittlere Sicht sollte es möglich sein, einen integrierten Ansatz zu Klima und Natur in Anlageportfolios zu verfolgen.

Der Klimawandel ist nur eine von fünf treibenden Kräften hinter dem Verlust an Biodiversität – weitere sind eine veränderte Nutzung von Land und Meer, Ausbeutung von Ressourcen, invasive Arten und Umweltverschmutzung. Trotz der Komplexität lässt er sich auf eine Kennzahl reduzieren, die global omnipräsent ist: Treibhausgasemissionen.

 

Was bedeutet das für Investierende?

Beide Themen können als separate, aber miteinander in Verbindung stehende strategische Prioritäten angegangen werden. Damit wird ihnen die notwendige Aufmerksamkeit gegeben, und es werden robuste Analysen durchgeführt. Dafür werden die Erkenntnisse, die bei der Erstellung der Climate Net Zero Roadmap gewonnen wurden, genutzt, um die Biodiversitätsstrategie zu entwickeln.

Die Instrumente und Daten, die zur Analyse der Biodiversität erforderlich sind, sind noch nicht so ausgereift wie die im Bereich Klimaanalyse. Es braucht eine Konzentration auf die wichtigsten Auswirkungen der Biodiversität in den einzelnen Wirtschaftsbranchen sowie das Ermitteln der wichtigsten Massnahmen, die Unternehmen im jeweiligen Sektor ergreifen können, um ihren Beitrag zum Verlust an Biodiversität zu verringern.

Experten können für jeden Sektor und jedes Nachhaltigkeitsthema eine robuste Analyse der Relevanz durchführen – mit der Nutzung eines eigenen SDG-Frameworks für die Sustainable Development Goals, unter das die Themen Biodiversität, Klima und andere Aspekte fallen.

Um den Verlust an Biodiversität aufzuhalten, brauchen wir sektorspezifische Übergangspfade, wie wir sie bereits bei der Dekarbonisierung haben. Methoden zur Bewertung der Biodiversität werden rasch entwickelt, um Anlageentscheide zu unterstützen.

 

Diesmal sind wir schneller

Aus der Evaluierung klimabezogener Risiken und Chancen haben wir gelernt, welche Massnahmen zur Eindämmung des Verlusts der Biodiversität ergriffen werden können. So könnten wir schneller auf den Verlust der Biodiversität reagieren als beim Klimawandel.