Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweiz ein klares Signal zum Ausbau der erneuerbaren Energien gesetzt: Bis 2050 soll die Energieversorgung zu 100 Prozent erneuerbar sein. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Parlament im Herbst 2023 das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien verabschiedet. Die Vorlage schafft die Grundlage, um in der Schweiz rasch mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wasser, Sonne, Wind oder Biomasse zu produzieren.
Bereits heute stammt der Strom in der Schweiz gemäss Bundesamt für Energie zu knapp 80 Prozent (79 Prozent im Jahr 2022) aus erneuerbaren Energien, hauptsächlich aus Wasserkraft (65 Prozent). Von Sonne, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse kommen 14 Prozent, rund 20 Prozent von Kernenergie und knapp 2 Prozent von fossilen Energieträgern.
Natur nutzen oder schützen
Um Stromengpässe im Winter zu verhindern und die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern, soll nun per Stromgesetz der Weg für mehr Stromproduktion aus Sonne, Wasser und Wind geebnet werden. Gegner bezweifeln, dass das Gesetz der richtige Weg ist, denn die damit verbundenen Eingriffe in die Landschaft seien zu gross. Auch in den Reihen der SVP formiert sich Widerstand.
Grundsätzlich erachten alle Beteiligten erneuerbare Energien als wichtig, um von fossilen Energieträgern wegzukommen. Unbestritten ist auch das Ziel Netto-Null. Über die geeigneten Massnahmen scheiden sich indes die Geister: Eine breite Allianz von Parteien, Natur- und Wirtschaftsverbänden ist für das Stromgesetz, eine kleine Allianz aus Umweltorganisationen und der SVP ist dagegen. Am 9. Juni wird sich zeigen, welchen Kurs die Schweiz künftig fährt.