Eine nachhaltige Gesellschaft inklusive einer nachhaltigen Wirtschaft ist auf zahlreiche neue Lösungen angewiesen, um Produkte und Dienstleistungen viel umwelt- und menschengerechter her- und bereitzustellen. Beim Winterthurer Unternehmen Burckhardt Compression beispielsweise geht es um das Thema Kompressoren.
«Unsere Kompressoren sind eine Schlüsselkomponente in einer breiten Palette von Anwendungen in den Bereichen Energieerzeugung, Transport und Versorgung», erklärt Nikolaj Fischer, Sustainability-Manager bei Burckhardt Compression. Die Kompressorentechnologie kommt laut Fischer in zwei Phasen der Solarzellenproduktion zum Einsatz: zum einen für die Produktion der dünnen Ethylen-Vinylacetat-(EVA)-Kunststofffolie, die besonders lichtdurchlässig und resistent gegen Sonneneinstrahlung sein muss.
EVA wird durch eine chemische Reaktion bei mehr als 3000 bar hergestellt. Dafür sind einige der weltweit grössten Kompressoren notwendig. «Die reine Elektrifizierung ist nicht in allen Bereichen die beste Lösung», sagt Fischer weiter. Deshalb gewinnt gerade der Wasserstoff als Energieträger an grosser Bedeutung. «Aktuell beschäftigen wir uns daher intensiv mit der Weiterentwicklung der Kompressorentechnologie auch für Wasserstoffanwendungen», sagt Fischer.
Eisenbahnen in der Schweiz sind das beste Beispiel der durchgängigen Elektrifizierung. Bei Stadler Winterthur beschäftigt man sich mit der Fertigung und der Montage von Drehgestellen. «Als sicherheitsrelevantes Bauteil nimmt das Drehgestell eine zentrale Rolle im Schienenfahrzeugbau ein», sagt Carlo Vogt, Projektleiter bei Stadler Winterthur AG. «Die stetige Verbesserung der Technologie generiert einige Vorteile. Passagiere spüren diese Verbesserung primär durch Faktoren wie reduzierte Lärmemissionen bei Kurvenfahrten – also weniger Kurvenkreischen –, geringe Wankbewegungen während der Fahrt und durch eine angenehme Beschleunigung und Verzögerung.»Bei Win GD (Winterthur Gas & Diesel) dreht sich alles um Antriebe für die Hochseeschifffahrt.
Diese kann auf unterschiedliche Art und Weise nachhaltiger gemacht werden: mit Antrieben, Nebenaggregaten, mit dem gesamte Energiemanagement, mit Hybridisierung, der Form und Grösse der Schiffe und mit deren gezieltem Einsatz, sagt Sebastian Hensel, Entwicklungsleiter bei Win GD. «Die Antriebe und insbesondere der Zweitaktmotor als Hauptantrieb spielt sicher eine entscheidende Rolle», so Hensel weiter. «Wenn es gelingt, die Antriebe mit Green Methanol oder Green Ammonia zu betreiben, könnten etwa 3 Prozent des globalen CO₂-Ausstosses reduziert werden.»
Weitere Massnahmen spielen ebenfalls eine Rolle. «Daher steht momentan die Entwicklung der Future-Fuel-Technologie beziehungsweise von Motoren , die Ammoniak oder Methanol verbrennen, im Fokus von Win GD», so Hensel. Win GD plant, spätestens 2030 ein vollständiges Motorenportfolio für CO₂-neutrale Kraftstoffe anzubieten, um eine CO₂-neutrale Schifffahrt bis 2050 zu ermöglichen.
Durchblick bei der Operation
«Das Ziel von Zimmer Biomet (ZB) ist, Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität von Menschen zu verbessern», fasst Markus Reinhard, Manager Facility & EHS bei Zimmer Switzerland zusammen. Es gibt laut Reinhard eine Reihe neuer Entwicklungen: Zunächst hat man hier Technologien entwickelt, die Chirurginnen und Pflegeteams dabei helfen, die Patientenergebnisse zu optimieren, die Effizienz zu steigern und die Patientenerfahrung zu verbessern.
Zudem hat man mit der Robotik im Operationssaal begonnen, wo es ein robotergestützter chirurgischer Assistent den Chirurgen und Chirurginnen ermöglicht, die Genauigkeit und Präzision zu verbessern. «Was Virtual Reality und Mixed Reality betrifft, so haben wir die Microsoft-Hololens-Technologie genutzt, um Mixed Reality auf unterschiedliche kreative Weise einzusetzen und auf diese Weise die Patientenaufklärung zu verbessern, die Genauigkeit und Präzision des Eingriffs zu erhöhen und die Effizienz im Operationssaal zu steigern», so Reinhard weiter. «Und schliesslich haben wir mit der Anwendung ‹Omni Suite Intelligent Operating Room› einen Vorstoss in den Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) unternommen.» Sie verfügt über eine KI-basierte Objekterkennung, die manuelle Aufgaben automatisiert und so die Effizienz der Arbeitsabläufe im Operationssaal verbessert.