Die Mitglieder von Scienceindustries, dem Wirtschaftsverband Chemie Pharma Life Sciences, unterstützen das vom Bund proklamierte Netto-Null-Ziel 2050 für Treibhausgasemissionen als grundsätzliche Zielausrichtung und engagieren sich für einen proaktiven und effektiven Klimaschutz. Dank dem Zielvereinbarungssystem haben die Unternehmen der Chemie-Pharma-Life-Sciences-Industrien rund 80 000 Tonnen CO₂ und Energiekosten in der Höhe von rund 40 Millionen Franken eingespart.
Lange Tradition in «Open Research»
Ein Beispiel dafür, wie innovative Produkte und Systemlösungen Antworten auf entscheidende Zukunftsfragen leisten können, liefert das international tätige Chemieunternehmen BASF – sei es für den Klimaschutz, eine effizientere Produktion, Energienutzung oder nachhaltige Ressourcen. «Das können wir nur gemeinsam in unserem Know-how-Verbund erreichen, denn die globalen Herausforderungen erfordern ganzheitliche Lösungen», sagt Lars Kissau, Präsident des Net Zero Accelerator von BASF. «Für uns ist es daher nicht neu, die Erfahrung und das einzigartige Know-how unserer Mitarbeitenden, unserer Unternehmen und unserer Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen.»
Die Einheit von BASF fokussiert auf die Umsetzung und Beschleunigung von Projekten mit Bezug zu CO₂-armen Produktionstechnologien, Kreislaufwirtschaft und erneuerbaren Energien. BASF hat eine lange Tradition in «Open Research» und nutzt Netzwerke mit Hochschulen und anderen Institutionen zur Entwicklung innovativer Lösungen.
Die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette ist dabei einer der Schlüssel zur Entwicklung von Lösungen. «Wir identifizieren die erforderlichen Kompetenzen und wenden uns an Experten und Expertinnen aus verschiedenen Branchen mit unterschiedlichen Hintergründen und einem breiten Spektrum an Know-how», erklärt Kissau.
Mit diesem Vorgehen zeichnen sich für aktuelle Herausforderungen Lösungen ab. «Viele der chemischen und prozessualen Prinzipien, die wir benötigen, um die Transformation zu erleichtern, sind nicht neu», sagt Kissau. «Wir wissen zum Beispiel, wie wir chemische Hochtemperaturprozesse elektrifizieren können. Wir wissen, wie wir CO₂ aus Verbrennungsabgasen isolieren können. Wir wissen, wie wir Kohlenstoff aus Chemcyclingkonzepten wieder in unser Verbundsystem einspeisen können. Und wir wissen, wo und wie wir biobasierte Rohstoffe einsetzen können.» Die Herausforderung bestehe darin, diese Lösungen weiterzuentwickeln und zu skalieren und die erhöhten Kosten gegenüber bestehenden Technologien zu reduzieren.
Energien und Rohstoffe entscheidend
Die offene Frage für die Zukunft wird sein, in welchem Ausmass sich die Rohstoffbasis, die chemischen Produkte, aber auch die Energieträger verändern werden – das sei von Bedeutung auch für BASF. «Beispielsweise in Form der direkten Nutzung erneuerbarer Energien oder in Form der Umwandlung von erneuerbarer Energie in Wasserstoff oder in wasserstoffbasierte Energieträger wie Ammoniak oder Methanol. Das kann durch Markt- oder Gesetzesentwicklungen getrieben werden», so Kissau.
Die Forschung wird noch digitaler werden, indem sie Experimente mit Modellierung und maschinellem Lernen ergänzt. «In diesem Zusammenhang werden die Produkte unserer Kunden noch sicherer, wiederverwendbar oder recycelbar, was neue Produktdesigns erfordert, die wiederum neue, innovative Chemikalien von BASF benötigen.»Damit trägt das Unternehmen weiter zur Erreichung des Klimaschutzziels sowie einer nachhaltigen Entwicklung weltweit bei.