Extreme Wetterereignisse wie das Unwetter im Maggiatal Ende Juni, bei dem die Wassermassen zahlreiche Gebäude, Strassen und Existenzen zerstört haben, sind ein augenfälliger Beweis dafür, dass klimatechnisch vieles im Argen liegt. Massnahmen wie das Pariser Übereinkommen, das Staaten zur Reduktion der Treibhausgasemissionen verpflichtet, haben zum Ziel, das Klima zu schützen und damit den Klimawandel zu mildern.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Unternehmen spielen bei der Erreichung dieser Ziele eine Schlüsselrolle. Nicht nur in Bezug auf ihre eigenen Treibhausgasemissionen, sondern auch innerhalb der Lieferkette, beim Transport und bei der Nutzung ihrer Erzeugnisse. Entsprechend wichtig ist es, die Mitarbeitenden und Lieferanten für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Nur mithilfe der richtigen Kompetenzen, anhand von Wissen und Fähigkeiten können sie den Herausforderungen der Klimakrise entgegentreten.

 

Klimakompetenzen fördern

Die Klimabildung spielt also eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Klimakrise. Das sehen auch Luca Bronzini, Teamleiter Umweltplanung, sowie Denise Fussen, Teamleiterin Klima und Transformation, beim Schweizer Beratungs- und Ingenieurunternehmen EBP so. «Das Problembewusstsein ist bei einem wachsenden Anteil der Schweizer Unternehmen und Belegschaften gegeben», erklärt Denise Fussen. «Das heisst aber noch nicht, dass Lösungsansätze oder eine positive massnahmenorientierte Haltung bekannt und vorhanden sind.» Es gelte, diesen Anteil zu erhöhen.

Der Bund unterstützt mit seinem Klimaprogramm bereits seit längerem innovative und wirkungsorientierte Klimabildungsprojekte mit Fokus auf die Berufs- und Hochschulbildung und stärkt damit die Eigeninitiative von Dritten, Klimakompetenzen in Bildung und Beruf zu verankern. «Erst seit kurzem kommen zu den bisherigen Angeboten, die eher auf junge in Ausbildung befindliche Menschen abzielten, neue hinzu, die verstärkt auf die Unternehmen und Organisationen und deren Belegschaften fokussieren», erklärt Luca Bronzini. EBP hat diese Lücke vor zwei Jahren identifiziert und ein entsprechendes Produkt entwickelt. «Wichtig ist bei allen Klimabildungsmassnahmen, dass sie die Belegschaft dort abholen, wo sie zurzeit steht», betont Fussen.

Wie man Mitarbeitende und Lieferanten auf dem Weg zur Nachhaltigkeit mitnimmt und begleitet, zeigt das Beispiel Coca-Cola HBC Schweiz. «Wir arbeiten fortlaufend daran, unseren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren», erklärt Patrick Wittweiler, Country Operational Sustainability & QSE Manager «Dies geht nicht ohne unsere Mitarbeitenden, Partner und Lieferanten.» Die Kolleginnen und Kollegen werden regelmässig über Klimarisiken und die von Coca-Cola ergriffenen Massnahmen informiert, um sie für das Thema zu sensibilisieren. «Wir verknüpfen die gesetzten Ziele mit ganz konkreten Massnahmen und schaffen so ein besseres Verständnis dafür, dass alle unsere Mitarbeitenden an der Erreichung der Ziele beteiligt sind», ergänzt Wittweiler.

 

Denners grüner Leuchtturm

Geht es um die Nachhaltigkeitsbildung der Mitarbeitenden, verfolgt Denner mit dem Nachhaltigkeitskulturprogramm «Grüner Leuchtturm» einen besonderen Ansatz. «Nachhaltigkeit im Unternehmen kann nicht von einer Abteilung allein umgesetzt werden», erklärt Lisa Züger, Leiterin Nachhaltigkeit & Wirtschaftspolitik bei Denner. Sie funktioniere nur, wenn sie von den Mitarbeitenden getragen und von den Vorgesetzten vorgelebt werde. «Deshalb haben wir den ‹Grünen Leuchtturm› ins Leben gerufen.» Mitarbeitende sollen mit diesem Ansatz durch praxisnahe Erfahrungen neue Erkenntnisse gewinnen, wodurch sich ihre Perspektive verändert. «Diese Veränderung trägt dazu bei, die intrinsische Motivation für Nachhaltigkeitsthemen zu stärken», bekräftigt Züger.

Der Ansatz setzt beim Bewusstsein an, nicht erst beim Tun. Züger: «Wir sind überzeugt, dass die praktische Erfahrung nachhaltiger ist als reine Theorie.» Deshalb organisiert Denner zum Beispiel mit seinem Partner IP-Suisse jährlich einen Ausbildungsnachmittag auf einem Hofbetrieb. Diese praxisnahe Wissensvermittlung schaffe ein Bewusstsein für Themen, mit denen man im Alltag kaum in Berührung komme. Ein weiteres Beispiel sind Engagements, bei denen Mitarbeitende von Denner zum Beispiel achtlos weggeworfenen Abfall sammeln und ein Zeichen gegen Littering setzen. «Besonders die vielen Zigarettenstummel, die auf öffentlichen Plätzen oder am Seeufer eingesammelt wurden, lösten unter den Mitarbeitenden Reaktionen aus.» In der Folge wurde reflektiert, wie man sich gegen Zigaretten-Littering engagieren könnte – woraus ein konkretes Projekt entstand. «Wir befähigen unsere Mitarbeitenden, selber nachhaltig zu agieren», sagt Züger: «Wenn Nachhaltigkeit zum Selbstläufer wird und es die Nachhaltigkeitsabteilung nicht mehr braucht, haben wir unser Ziel vom grünen Leuchtturm erreicht.»