Chinas Investitionen in Europa sind einer Studie zufolge im vergangenen Jahr deutlich geringer als in den Vorjahren ausgefallen.

Laut der am Mittwoch gemeinsam vom Berliner China-Institut Merics und der Rhodium Group vorgelegten Untersuchung, sanken chinesische Direktinvestitionen in der EU und Grossbritannien im Vorjahresvergleich um 45 Prozent auf nur noch 6,5 Milliarden Euro. Es handelt sich demnach um den tiefsten Stand seit zehn Jahren.

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Deutschland, Frankreich und Grossbritannien sind in Europa immer noch die wichtigsten Zielländer für chinesische Direktinvestitionen. Deutschland liegt an der Spitze. Grossbritannien, auf dem dritten Platz, verzeichnete einen Rückgang der Direktinvestitionen aus China um 77 Prozent. Polen, durch eine grosse Akquisition befördert, war im vergangenen Jahr ein neuer wichtiger Hauptempfänger.

 

Im laufenden Jahr zeichnet sich laut der Studie eine Fortsetzung des Trends ab: Chinesische Investitionen gingen demnach im ersten Quartal weiter zurück. Europa bleibe ein attraktiver Investitionsstandort, aber die anhaltenden Störungen durch die Pandemie, hohe Hürden für Kapitalabflüsse aus China und grössere regulatorische Hindernisse in Europa trügen weiter dazu bei, dass chinesische Investitionen sich auf einem niedrigeren Niveau bewegen.

Mehrere EU-Staaten, darunter Italien, Frankreich, Polen und Ungarn, hatten im vergangenen Jahr ihre Prüfmechanismen für Direktinvestitionen aus Drittländern verschärft, wodurch einige chinesische Übernahmen nicht zustande gekommen waren. Die angespannten und sich verschlechternden Beziehungen zwischen der EU und China könnten für chinesische Investoren in Zukunft zusätzlichen Gegenwind bringen, teilte Merics anlässlich der Veröffentlichung der Studie mit.

(sda/gku)