Nespresso war kaum auf den Markt gekommen, da regte sich die Kritik. Im Fokus: die Alu-Kapseln. Diese schützen zwar die Aromen vor Licht, Luft und Feuchtigkeit – aber wenn sie nicht wiederverwertet und in Kreisläufe integriert werden, ist die Umweltbelastung erheblich. Das weiss man auch bei Nestlé, dem Besitzer von Nespresso. Weltweit wird rund ein Viertel der Nespresso-Kapseln wiederverwendet. In der Schweiz und in Frankreich liegen diese Werte deutlich höher. Ende 2020 wurden 64 Prozent der Kapseln in der Schweiz recycelt. Ende 2022 wurden bereits 72 Prozent der Kapseln (B2C) in der Schweiz wieder in den Kreislauf gebracht.

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Seit 2014 hat Nespresso laut eigenen Angaben weltweit über 390 Millionen Franken in seine Recyclingprogramme investiert. Die Erhöhung der Recyclingquote hängt laut einer Sprecherin von vier Schlüsselfaktoren ab: zunächst von einem weiteren Ausbau der Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden. Dann von der Zusammenarbeit mit den Behörden, um das Kapselrecycling in kollektive Recyclingsysteme zu integrieren. Weiter von der weiteren Erhöhung der Anzahl Sammelstellen. Heute können Konsumentinnen und Konsumenten ihre gebrauchten Aluminiumkapseln an über 3700 Sammelstellen in der ganzen Schweiz abgeben: Nespresso-Boutiquen, Migros-Filialen, öffentliche Sammelstellen, ausgewählte Elektrofachgeschäfte und Coop-Verkaufsstellen. 

 

Auch offen für Dritte

«Wir waren und bleiben Verfechter des Recyclings und machen es unseren Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich, ihre gebrauchten Kapseln zu recyceln», heisst es von Nespresso. Mit der Gründung der gemeinnützigen Organisation Swiss Aluminium Capsule Recycling und der Mitgliedschaft weiterer Unternehmen will Nespresso die eigene Reichweite ausdehnen und die Recyclingquote für die gesamte Portionskaffeebranche erhöhen. Eine Nespresso-Kapsel besteht hauptsächlich aus recyceltem Aluminium. Aluminium hat laut Nespresso den Vorteil, dass es unendlich oft recycelt werden kann. Für alle Konsumierenden, die lieber kompostieren, hat Nespresso seit Anfang September auch heimkompostierbare Kapseln auf Papierbasis auf den Markt gebracht, die vom TÜV Austria für die häusliche und industrielle Kompostierung zertifiziert sind. Nespresso-Kapseln erfordern eigene Kaffeemaschinen. Auch von diesen können die meisten Komponenten und Materialien recycelt werden. Die einzigen Teile, die nicht recycelbar sind, sind die elektronische Leiterplatte und einige Plastikteile mit Glasfasern (konkret: die Brüheinheit). Kundinnen und Kunden können ihre Maschinen in ihrem jeweiligen Land über ein Recyclingsystem für elektronische Geräte wieder in den Kreislauf bringen, wie es von Nespresso heisst.

Und auch hier kommt die Kreislaufwirtschaft an. «Im Jahr 2022 haben wir das ‹Re:love›-Programm in der Schweiz eingeführt», so die Sprecherin von Nestlé. «Damit verlängern wir den Lebenszyklus von Nespresso-Maschinen, indem wir retournierte Maschinen wieder aufbereiten.»