Am dritten Logistik-Forum Schweiz Anfang November im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern diskutierten Fachkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft unter dem Motto «Logistik X.0 – ein System lernt» über selbstlernende Systeme in der Logistik, neue Transport- und Lagerlösungen, die Integration von neuem Wissen und Technologien in Firmen sowie Kompetenzentwicklung von Mitarbeitenden und Robotern. Rund 100 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.

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Ohne eine intelligente IT ist die Logistik heute nicht mehr denkbar und eine Spedition nicht zukunftsfähig. Die Komplexität von Lieferketten, steigende Anforderungen von Industrie und Handel, ein volatiles soziopolitisches Umfeld, aber vor allem die Knappheit von Ressourcen bedingen leistungsfähige Systeme. Im Rahmen des dritten Logistik-Forums Schweiz erläuterte Andreas Froschmayer, Corporate Director Corporate Strategy & PR bei der Speditionsgruppe Dachser, die Herausforderungen bei der Entwicklung und Implementierung von Cyber-soziophysischen Systemen in der Logistik. Die Verfügbarkeit von Zukunftstechnologie sei heute optimal. Aber es müsse mehr für die Attraktivität des Logistik-Arbeitsplatzes getan werden.

Benjamin Büscher, Vice President Global Logistics bei Adidas International Trading, ergänzte die Ausführungen aus Sicht eines Verladers, der Logistik nicht als sein Kerngeschäft sieht, sondern Logistikdienstleistungen weitgehend einkauft. Für ihn stehen der Kunde und das Kauferlebnis am Anfang der Prozesskette. Bis jetzt habe Adidas noch nicht die optimale Supply-Chain-Lösung gefunden. Aber er sei entschlossen, etwas Neues zu wagen, auch wenn er das Ziel oder den ROI noch nicht kenne. Angestrebt werde eine Control-Tower-Lösung mit zwei 4PL-Partnern für die Inbound-Logistik, eine Zusammenarbeit mit Partnern wie Zalando und Amazon in der Lagerlogistik und bei der Kundenbelieferung im Online-Handel.

Innovate or die

Lebhafte Diskussionen gab es im Rahmen von Arbeitsgruppen zu den Themen Handelsplattformen, autonome Transportsysteme, Mensch und Organisationsentwicklung, Regionallogistik, Smart Warehousing, Arbeitsplatz und Digitalisierung. Jeweils drei bis vier Referenten trugen ihre Ideen und Projekte vor, die anschliessend vom Moderator und den Teilnehmenden hinterfragt oder mit eigenen Einwürfen ergänzt wurden. «Wir sehen das Logistik-Forum Schweiz als eine wichtige Netzwerkveranstaltung, um Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzubringen, Erfahrungen über die Implementierung von Digitaltechnologie auszutauschen und Zukunftsbilder für das Supply-Chain-Management zu entwickeln», sagte VNL-Präsident Herbert Ruile zum Abschluss der Veranstaltung.

Der Regionallogistikpreis ging 2019 an die Lalog Landlogistik. Geschäftsführerin Anja Sylvester zeigt mit ihrem Unternehmen, wie sich durch digital gestützte Kommunikation die letzte Meile optimieren und damit auch die Lebensqualität in ländlichen Regionen verbessern lässt.