Ob Spritzen, Operationsbesteck oder Medikamente – in einem Spital muss alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, damit den Patienten eine umfassende gesundheitliche Versorgung gewährleistet werden kann. Zu diesem Zweck ist eine ausgeklügelte Logistik notwendig.

In der Vergangenheit offenbarte sich hier allerdings noch deutliches Optimierungspotenzial. Unklarheiten bei den Bestellungen oder Rücksendungen wegen falscher Packungsgrössen waren keine Seltenheit. Fehlende Medizinalprodukte führten zu teuren Expressbestellungen oder sogar dazu, dass sich das Pflegepersonal selber auf den Weg in die Spitalapotheke machen musste, statt seine eigentlichen Aufgaben zu erfüllen. Noch 2010 hatte eine vomBund finanzierte Studie der Fachhochschule St.Gallen ergeben, dass man die Krankenhäuser eigentlich günstiger betreiben und gleichzeitig die Qualität der Pflege erhöhen könnte – wenn in der Spitallogistik die Prozesse verbessert würden. Angesichts der jährlich steigenden Krankenkassenprämien eine Erkenntnis, die aufhorchen liess.

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Mit dem zunehmenden Kostendruck imGesundheitswesen ist in den vergangenen Jahren bei den Anbietern im Gesundheitsmarkt etwas in Bewegung gekommen. Die Spitäler arbeiten zunehmend daran, ihre Logistik effizienter zu gestalten und ihre Prozesse zu automatisieren. Die Datenverarbeitung erfolgt oftmals durchgängig elektronisch, wodurch die Fehlerquote deutlich reduziert werden kann.

Wie innovativ die Firmen inzwischen sind, zeigt die Verleihung des diesjährigen Swiss Logistics Award, der neue und zukunftsweisende Logistikleistungen in der Schweiz auszeichnet. Gleich vier der sechs nominierten Projekte betreffen Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. So streben die Firma Cosanum und das Kantonsspital Aarau durch die Lieferung von Operationssets direkt in den Operationssaal eine radikale Kostenreduktion an. Die Privatklinikgruppe Hirslanden mit 18 Kliniken in elf Kantonen setzt mit Zenlop auf eine zentrale Logistikplattform für Heilmittel. Modum.io und die Schweizerische Post arbeiten an einem Projekt für die Überwachung und Einhaltung der Temperaturvorschriften bei Medikamentensendung – mithilfe der BlockchainTechnologie. Das Universitätsspital Zürich hat schliesslich ein neues Logistikund Servicezentrum gebaut, für die standardisierte Vollversorgung der verschiedenen Standorte (siehe Bilder).

Wer das Rennen gemacht hat, lesen Sie auf Seite 37. Sicher ist, dass das gesamte Gesundheitswesen und die Prämienzahler dank solchen Projekten zu den Gewinnern gehören.