Die Session zum Thema «Rising ESG regulations and the EU in a leading position» startet mit einer interaktiven Frage: Was ist europäisch an dir und warum? Marcel Niederberger, Head of Sustainability und Jonas Honegger, Head of Key Account, beide bei V-Zug, schmunzeln, denn sofort steigt der Geräuschpegel im Saal. Die Teilnehmenden diskutieren mit ihren Sitznachbarn über das Europa in ihnen, die Lautstärke lässt vermuten, dass verschiedene Ansichten vorhanden sind.
Dann zeigt Marcel Niederberger die Bemühungen von V-Zug in Sachen ESG und Nachhaltigkeit auf. «Wir investieren in Swiss-made», so der Head of Sustainability. Er erklärt, wie der Produktionsstandort in Zug unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz und der Reduktion des CO2-Ausstosses kontinuierlich umgebaut wird – mit dem Ziel, den ökologischen Fussabdruck zu verkleinern.
Keine gratis Parkplätze mehr
Ein Teil der Nachhaltigkeits-Strategie von V-Zug betrifft auch die Mobilität der Mitarbeitenden. Deshalb führte die Firma ein Mobilitätskonzeptes mit «SmartWork-Prinzipien» für Mitarbeitende ein. Das Ziel: Den motorisierten Individualverkehr um das V-ZUG Areal deutlich zu reduziert. Die Massnahmen umfassen einen Mobilitätsbeitrag, Parkplatznutzungsgebühren, die Verringerung der Präsenzzeiten am Standort sowie weitere Massnahmen zur Förderung eines flexiblen, ökologischen Mobilitätsverhaltens – laut V-Zug hat es geklappt.
Viel Wert wird bei V-Zug auch auf das Prinzip der Kreislaufwirtschaft gelegt. Niederberger erklärt: «Ein nachhaltiges Produkt beginnt für uns bei seiner Entwicklung.» In diesem frühen Stadium können wir am meisten Einfluss auf seine lebenslange Nachhaltigkeit nehmen. Dabei konzentrieren wir uns auf Aspekte wie Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Geräte, geringer Energie- und Wasserverbrauch im Einsatz, Materialauswahl und modulares Design.
Regulierung hinterfragen
Die Frage, ob es in der EU Regulierungen braucht in Sachen ESG, bringt die Teilnehmer der Session in Bewegung und spaltet sie – auch physisch gesehen, denn sie stehen nun in zwei Gruppen gegenüber. Die Befürworter sind in klarer Überzahl. Ob die bestehenden Massnahmen zu schnell, zu langsam oder genau richtig implementiert werden, wollen Jonas Honegger und Marcel Niederberger nun von den Zuhörern wissen. Die Menge teilt sich in drei gleichmässige Gruppen. Einige Vertreter von Startups melden sich zu Wort und unterstreichen die Notwendigkeit, in Sachen Nachhaltigkeit die Zügel anzuziehen.
«Regulierungen sind nicht immer positiv», hält einer der Teilnehmenden fest. «Wir brauchen nicht mehr Regulierung, sondern einen Change of mind.» Andere monieren, dass durch die EU bereits vieles reguliert wird, es aber an der Umsetzung durch die Unternehmen hapert. So oder so: Das Thema bewegt. Nicht nur die Teilnehmenden der zweiten Breakout-Session des diesjährigen Annual Meetings, sondern Unternehmerinnen und Unternehmer europa- und weltweit.