«Wirkungswerkstatt Demokratie»: Um was geht es da?
Es geht darum, einen wirkungsvollen Beitrag zur Bewahrung der Demokratie in der Schweiz und in Europa zu leisten. Fassbar, konkret und direkt. Also nicht nur denken, sondern auch handeln. Hierfür bringen wir fünfzig junge Europäer und Europäerinnen in einem Basecamp zusammen und erarbeiten niederschwellige und umsetzbare Projekte, die aus der Zivilgesellschaft und Wirtschaft heraus umgesetzt werden.
Wie unterscheidet sich diese Arbeit von ähnlichen Angeboten?
Wir entwickeln umsetzbare Projekte, die von «Investorinnen und Investoren» getragen werden. Höhepunkt des Programms ist daher eine Session während des Annual Meetings. Hier stellen die Teilnehmenden ihre entwickelten Projekte dem Publikum vor – insbesondere Führungskräften und Entscheidungsträgerinnen aus der Wirtschaft. Wir zielen auf die Verantwortung der Unternehmen ab. Lucerne Dialogue ist keine Plattform, auf der man seinen Unmut über das bestehende System äussert, sondern der Treffpunkt für Verantwortungsträger, die bereit sind, selbst aktiv zu werden und ihren Beitrag zu leisten.
Worauf basiert die Arbeit in der Wirkungswerkstatt?
Wir haben eine sogenannte Metaanalyse erarbeitet, die uns als Grundlage für die Problemstellung dient, welche wir im Rahmen der «Wirkungswerkstatt» angehen wollen. Diese Untersuchung nimmt die Risikofaktoren ins Visier, die eine Herausforderung für die europäischen Demokratien darstellen. Interessant ist dabei, dass trotz der verschiedenen kulturellen Unterschiede ganz klar übergreifende Dynamiken herausstechen, die alle liberalen westlichen Demokratien herausfordern.
Sie suchen Investoren, aber nicht zwingend Geldgeber. Das heisst?
In erster Linie wollen wir Projekte entwickeln, die nicht einfach mit Geld umzusetzen sind, sondern Lösungen, welche von der Wirtschaft und der Gesellschaft ideell getragen werden. Wir sehen Möglichkeiten im Coaching für das Projektteam, in der Bereitstellung von Ressourcen, zum Beispiel durch die Marketingabteilung für die Entwicklung einer Kampagne – oder manchmal reicht schon der Zugang zum eigenen Netzwerk. Wenn daraus auch finanzielle Unterstützung resultiert, wäre das natürlich eine grosse Freude.
Welche Ziele will Lucerne Dialogue mit der «Wirkungswerkstatt» erreichen?
Wir wollen unserer Verantwortung als Teil der Gesellschaft gerecht werden. Lucerne Dialogue tritt mit der Vision eines starken Europas an. Am Annual Meeting bringen wir Menschen aus unterschiedlichen Nationen, Generationen und Disziplinen zusammen. Wir bieten Ihnen damit die Plattform, das vorhandene Potenzial und Chancen zu nutzen. Und dies nicht nur mit schönen Worten, sondern mit Taten und damit spürbarer Wirkung. Wir wollen eine Plattform mit Impact sein.
Junge im Fokus
Die «Wirkungswerkstatt Demokratie» findet im Rahmen des Basecamp statt, eines mehrtägigen Programms des Lucerne Dialogue, das parallel zum Annual Meeting im November stattfindet. Es nehmen rund fünfzig europäische Millennials teil, die von der Organisation eingeladen wurden. Die Stiftung Mercator unterstützt Lucerne Dialogue in der Umsetzung der «Wirkungswerkstatt Demokratie».
Dieser Artikel erschien am 12. Oktober 2023 im Lucerne Dialogue Magazine, der Zeitschrift der Dialogplattform Lucerne Dialogue. Deren Jahresanlass, das Annual Meeting, fand am 22. und 23. November 2023 im KKL statt.