Für den internationalen Massentourismus ist Six Senses schlicht eine unbekannte Marke. Denn sie fokussiert seit ihrer Gründung 1995 in Thailand auf ein exquisites, aber gleichzeitig verantwortungsvolles Angebot von exotischen Resorts, Wellnesszentren und luxuriösen Residenzen. Nur das Beste soll gut genug sein, jedoch gleichzeitig auch gesundheitsorientiert und nachhaltig. Mittlerweile sind es weltweit über zwanzig Resorts, grösstenteils in Asien. Dazu kommt Ende des Jahres die Eröffnung der «Southern Dunes Site» in Umluj, Saudi-Arabien. Bis 2020 unterhielt die Gruppe zwei Dutzend Pläne von neuen Hotels oder Übernahmen, aber die meisten Projekte wurden durch die Pandemie gestoppt. Interessant ist, dass das Unternehmen kurz vor der Corona-Pandemie von der britischen Intercontinental Hotels Group (IHG) übernommen wurde, dadurch vielleicht auch gerettet wurde und nun durch IHG auch in Europa stärker vermarktet wird.
Alle Sinne ansprechen
Wie der Name der kleinen Luxusgruppe sagt, will man die sechs Sinne ansprechen. Man formuliert dies wie folgt: Der erste Wert ist, dass man zwar global ausgerichtet ist, aber voll auf die regionalen Befindlichkeiten wie Kultur, Religion und Verpflegungsangebot Rücksicht nimmt. Das führt im Punkt zwei dazu, dass man die lokalen Gemeinschaften involviert, als Arbeitgeber beispielsweise, und den Schutz der Natur vor Ort respektiert und unterstützt. Des Weiteren will man die Gäste anregen, sich zu bewegen, aktiv zu sein und Erholung zu leben. Der vierte Wert gilt der Gesundheit der Gäste, was man mit einem breiten Angebot an Wellnessprogrammen und -erlebnissen fördern will. Dann wird auch versucht, Bedienung und Betreuung emotional und empathisch auszuführen. Und letztlich will jedes Resort sicherstellen, dass der Aufenthalt und die Aktivitäten auch lustig sein dürfen, spannend, unterhaltend und manchmal sogar mit einer Prise Experimentierfreudigkeit. Six Senses führt ihre Betriebe zum Beispiel in Bhutan, Fiji und auf Ko Samui, ebenso in Vietnam und auf den Seychellen. Europa wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt, so gibt es jetzt Hotels auf Ibiza, im französischen Courchevel oder in Rom. Und nun eben, seit diesem Sommer, auch im Unterwallis.
Das Six Senses Crans-Montana liegt 700 Meter von Crans-sur-Sierre entfernt und bietet 45 luxuriöse Unterkünfte, dazu Aussenpool, Fitnesszentrum, Wellnessbereich mit Hamam und Sauna sowie eine breite Verpflegungsauswahl. Für Skifahrerinnen und Skifahrer ist die Lage des Hotels insofern interessant, da es sich nur wenige hundert Meter unweit der Talstation befindet. Und die Skiausrüstung kann man direkt im Hotel mieten. Neil Jacobs, der Vorstandsvorsitzende der Six-Senses-Gruppe, formuliert sein Verständnis von Gästeerlebnis wie folgt: «Natürlich geht es bei Gastfreundschaft nie nur um einen Ort oder ein Dorf zum Verweilen. Wir möchten, dass unsere Resorts und alle unsere Räumlichkeiten und Angebote unseren Gästen helfen, wieder Kontakt zu finden und für sich zu entdecken, was es bedeutet, geistig, körperlich, spirituell und emotional glücklich zu sein». Mit seinen natürlichen Reizen passt Crans-Montana bestens zu Six Senses. Immerhin bietet man fast 300 Sonnentage im Jahr und auf der auf 1500 Meter über Meer liegenden Terrasse oberhalb des Rhonetals eine aussergewöhnlich gute Luftqualität. Dem Kontrast der Jahreszeiten angepasst, bestehen in Crans-Montana die unterschiedlichsten Sportangebote wie Skifahren, Wandern, Golf und Reiten – oder dann wird eben einfach die freie Zeit zum Verweilen im Wellnessbereich des Hotels genutzt. Die erste Wintersaison steht vor der Tür – hoffentlich mit viel Schnee.